Novo Nordisk Aktie: Unbeantwortete Fragen?

Der dänische Pharmariese Novo Nordisk steckt in einer tiefen Krise. Nach einer dramatischen Korrektur der Jahresprognose stürzte die Aktie ab – und riss dabei fast 100 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung mit in die Tiefe. Kann der neue CEO das Ruder noch herumreißen?

Gewichtsverlust für die Bilanz

Die Alarmglocken schrillen in Bagsværd: Novo Nordisk hat seine Wachstumsprognosen massiv nach unten korrigiert. Statt der erhofften 21% Umsatzplus erwartet das Unternehmen nun nur noch 8-14%. Noch härter traf es die operative Gewinnprognose, die von 24% auf 10-16% zusammengestrichen wurde.

Der Grund? Die Verkaufszahlen der vielbeachteten Abnehm-Medikamente enttäuschten deutlich. Dabei galt genau dieses Segment als zentraler Wachstumstreiber für den Konzern.

Börse reagiert mit Crash

Die Märkte bestraften die Nachricht gnadenlos: Ein Kurssturz von 30% binnen eines Tages ließ die Marktkapitalisierung um satte 93 Milliarden Dollar schrumpfen – der größte Tagesverlust in der Unternehmensgeschichte.

Seit Jahresanfang hat die Aktie bereits fast die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Der Abwärtstrend scheint ungebrochen, die Anleger flüchten in Scharen.

Neuer Kapitän für stürmische See

Mitten in der Krise wechselt Novo Nordisk die Führungsspitze aus. Maziar Mike Doustdar, bisher Chef der internationalen Operationen, übernimmt das Ruder. Die Aufgabe des neuen CEOs könnte kaum schwieriger sein: Er muss das angeschlagene Vertrauen der Investoren zurückgewinnen und das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs bringen.

FDA-Zulassung als schwacher Trost

Immerhin gab es auch eine positive Nachricht: Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte dem Präparat Wegovy die Zulassung zur Behandlung von MASH-Lebererkrankungen.

Doch der dadurch ausgelöste Kursanstieg von 6% in der Spätbörse wirkte wie ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts des Prognose-Desasters. Die entscheidende Frage bleibt: Findet Novo Nordisk zurück zu alter Stärke – oder ist dies erst der Anfang eines längeren Abschwungs?