Einst der unangefochtene Liebling der Börse, durchlebt der dänische Pharma-Riese Novo Nordisk derzeit eine der dunkelsten Phasen seiner jüngeren Geschichte. Während das Unternehmen auf einer Konferenz in San Diego die Details seines gescheiterten Alzheimer-Hoffnungsträgers offenlegen muss, wächst gleichzeitig der Druck durch die Konkurrenz in den Schwellenländern. Anleger stehen vor einem Scherbenhaufen und fragen sich: Ist das nur eine schmerzhafte Korrektur oder ist die einstige Wachstumsstory endgültig gebrochen?

Enttäuschung in San Diego

Der Fokus der Investoren richtet sich aktuell auf die CTAD-Konferenz in San Diego. Dort präsentiert Novo Nordisk die ernüchternden Ergebnisse der Phase-3-Studien EVOKE und EVOKE+. Die große Hoffnung, dass der Wirkstoff Semaglutid das Fortschreiten von Alzheimer im Frühstadium um mindestens 20 Prozent verlangsamen könnte, hat sich nicht erfüllt.

Zwar konnten in den Studien mit fast 3.800 Teilnehmern Verbesserungen bei bestimmten Biomarkern nachgewiesen werden, doch der entscheidende klinische Nutzen für die Patienten blieb aus. Für den Aktienkurs, der ohnehin stark unter Druck steht, ist dies eine weitere Bestätigung, dass Semaglutid kein Wundermittel für alle neurologischen Anwendungsbereiche ist.

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Harter Kampf gegen Eli Lilly

Doch nicht nur in der Forschung, auch im Kerngeschäft muss sich Novo Nordisk verteidigen. Um Boden gutzumachen, bereitet das Unternehmen noch in diesem Monat den Start von Ozempic in Indien vor. Dieser Schritt ist eine direkte Reaktion auf die erdrückende Dominanz des Erzrivalen Eli Lilly.

Dessen Präparat Mounjaro hat sich im Oktober mit 262.000 verkauften Dosen an die Spitze des indischen Marktes gesetzt, während Novo Nordisks Wegovy mit nur 26.000 Einheiten weit abgeschlagen ist. Angesichts der Tatsache, dass Indien nach China die zweithöchste Anzahl an Typ-2-Diabetikern weltweit aufweist, ist dies ein kritisches Schlachtfeld, das die Dänen nicht kampflos aufgeben wollen.

Preiskrieg und Bewertungs-Crash

Die Aktie spiegelt die Summe dieser Belastungen wider: Seit Jahresbeginn hat das Papier über 52 Prozent an Wert verloren und notiert gefährlich nahe am 52-Wochen-Tief. Neben den Forschungsrückschlägen drücken vor allem strukturelle Probleme auf die Marge.

  • Preisdruck in den USA: Eine Einigung mit der US-Regierung zwingt den Konzern, die Preise für GLP-1-Medikamente drastisch zu senken – von ehemals bis zu 1.000 Dollar auf teilweise unter 150 Dollar monatlich.
  • Patent-Sorgen: In Indien läuft der Patentschutz für Semaglutid bereits im März 2026 aus, was die Tür für günstige Generika öffnet.

Trotz solider Umsatzzahlen im dritten Quartal hat der Markt ein hartes Urteil gefällt. Die Bewertung des Unternehmens wurde massiv zusammengestrichen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das vor einem Jahr noch bei über 30 lag, ist auf etwa 12 gefallen. Dies zeigt deutlich, dass die Börse die Wachstumsaussichten und die Preismacht des Konzerns mittlerweile völlig neu bewertet. Ob die Expansion in Indien und die verbleibende Pipeline ausreichen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen müssen.

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