Novo Nordisk Aktie: Chaos total!

Der dänische Pharma-Riese Novo Nordisk sorgt derzeit für ordentlich Verwirrung an der Börse. Während die einen Analysten zum Kauf raten, warnen andere eindringlich vor einem Investment. Gleichzeitig plant das Unternehmen einen gewagten Strategiewechsel im lukrativen Abnehm-Markt. Was ist da los?

Direktverkauf als Game-Changer?

Novo Nordisk bereitet einen bedeutsamen Strategieschritt vor: Das Unternehmen will seine neue Abnehm-Pille nach der Zulassung direkt online über Telehealth-Plattformen verkaufen. Dieser Vorstoß in den Direct-to-Consumer-Bereich könnte das Spiel im hart umkämpften Markt für Gewichtsreduktion völlig verändern.

Mit diesem Schritt würde Novo Nordisk die traditionellen Vertriebswege umgehen und direkten Zugang zu den Verbrauchern schaffen – ein mutiger Zug in einem Segment, das bisher stark von klassischen Verschreibungsprozessen geprägt war.

Analytenschlacht eskaliert

Die Meinungen der Großbanken könnten nicht weiter auseinanderklaffen. HSBC zeigte sich jüngst optimistisch und stufte die Aktie von "Hold" auf "Buy" hoch – mit entsprechend positiver Kursreaktion am 1. Oktober. Die Begründung: Vertrauen in das Wachstumspotenzial und die strategische Neuausrichtung auf medizinische Erstattungen sowie Direktverkäufe.

Morgan Stanley sieht das völlig anders. Die Investmentbank verhängte ein "Underweight"-Rating – praktisch eine Verkaufsempfehlung. Die Sorgen: Nachlassende Verschreibungszahlen für die Blockbuster-Medikamente Ozempic und Wegovy in den USA, wachsender Konkurrenzdruck und Zweifel an bevorstehenden Alzheimer-Studienergebnissen.

Politischer Druck aus Washington

Zusätzlichen Stress bereiten die laufenden Verhandlungen mit der US-Regierung. Im Raum stehen 100-Prozent-Zölle auf bestimmte importierte Arzneimittel. Hoffnungen auf eine günstige Einigung sorgten zuletzt für Kursauftrieb, da Novo Nordisk dank seiner US-Produktionsstätten möglicherweise glimpflich davonkommen könnte.

Der Markt wartet gespannt auf Klarheit – sowohl bei der Zoll-Frage als auch bei der strategischen Neuausrichtung des Konzerns. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob die Bullen oder Bären recht behalten.