Der einstige Börsenliebling Novo Nordisk steht weiter massiv unter Druck. Nach einem dramatischen Kursverfall in diesem Jahr sorgt nun ein Gerichtsurteil aus Indien für zusätzliche Belastung. Das Image des unantastbaren Marktführers im Bereich der Abnehm-Präparate bekommt durch neue rechtliche Lücken tiefe Risse, was Anleger an der Nachhaltigkeit des sogenannten "Burggrabens" zweifeln lässt.

Gericht öffnet Tür für Generika

Am Freitag, dem 12. Dezember, musste der dänische Pharmakonzern eine empfindliche juristische Schlappe hinnehmen. Das Delhi High Court wies den Antrag von Novo Nordisk ab, eine Anordnung auszusetzen, die dem Konkurrenten Dr. Reddy's Laboratories die Herstellung und den Export von Semaglutid erlaubt. Dabei handelt es sich um den Wirkstoff der Blockbuster-Medikamente Wegovy und Ozempic.

Die Begründung des Gerichts wiegt schwer: Es erlaubte Dr. Reddy's explizit die Produktion für den Export in Länder, in denen Novo Nordisk keinen Patentschutz genießt. Besonders alarmierend für Investoren ist die Einschätzung des Gerichts, dass das Patent "anfällig für einen Widerruf" sei. Diese Entscheidung suggeriert, dass der Schutz vor Nachahmerprodukten (Generika) international deutlich löchriger ist, als vom Markt bisher angenommen.

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Markt preist Risiken neu ein

Diese Entwicklung trifft die Aktie in einer ohnehin verheerenden Phase. Mit einem Kursrückgang von 49,98 Prozent seit Jahresanfang hat sich der Börsenwert des Unternehmens praktisch halbiert. Der aktuelle Kurs von 42,84 Euro liegt mittlerweile fast 59 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch.

Marktbeobachter sehen in diesem Abverkauf eine Reaktion auf drei Faktoren:
* Margendruck: Durch das Urteil in Indien droht in Schwellenländern früherer Preisdruck durch Generika.
* Wettbewerb: Das Duopol mit Eli Lilly bröckelt, da Konkurrenten wie Viking Therapeutics mit vielversprechenden oralen Alternativen in den Startlöchern stehen.
* Normalisierung: Die Phase des ungebremsten Wachstums weicht einer Realität, in der Marktanteile härter verteidigt werden müssen.

Blick auf den US-Markt entscheidend

Trotz der negativen Nachrichten aus Indien ist eine Differenzierung wichtig. Entgegen vereinzelter Gerüchte droht im wichtigsten Absatzmarkt, den USA, keine unmittelbare Generika-Flut. Das dortige Kernpatent für Semaglutid läuft erst am 5. Dezember 2031 aus. Faktischer Wettbewerb durch Nachahmerprodukte wird in den Vereinigten Staaten aufgrund von verlängerten Schutzfristen für pädiatrische Anwendungen und Rechtsstreitigkeiten erst für 2032 erwartet.

Das Urteil aus Indien ist dennoch ein Warnsignal: Es verdeutlicht, dass die globalen Einnahmequellen außerhalb der USA deutlich vor der "Patentklippe" 2032 fragmentieren könnten. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Ära der mühelosen Expansion vorbei ist und einer Phase weicht, die von juristischer Verteidigung und aggressiverem Wettbewerb geprägt sein wird.

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