Für Anleger des dänischen Pharma-Riesen reißt die Serie negativer Nachrichten nicht ab. Gerade als Investoren nach dem massiven Kursverfall der letzten Monate auf eine Bodenbildung hofften, sorgt das Scheitern einer entscheidenden klinischen Studie für neue Ernüchterung. Der Wirkstoff Semaglutid konnte die hohen Erwartungen im Kampf gegen Alzheimer nicht erfüllen – eine Entwicklung, die weit über den Tageskurs hinaus Fragen zur zukünftigen Expansionsstrategie aufwirft.

Ernüchternde Studiendaten

Das Unternehmen musste bekannt geben, dass Semaglutid – der Wirkstoff hinter den Blockbustern Wegovy und Ozempic – in zwei großen Phase-3-Studien (EVOKE und EVOKE+) keinen signifikanten klinischen Nutzen bei Alzheimer-Patienten zeigte. Zwar verbesserten sich bestimmte Biomarker, doch das entscheidende Ziel, das Fortschreiten der Demenz zu verlangsamen, wurde im Vergleich zum Placebo verfehlt.

Für Novo Nordisk ist dies ein bitterer Rückschlag. Die Hoffnung, das extrem erfolgreiche GLP-1-Geschäft kurzfristig auf neurodegenerative Erkrankungen auszuweiten, ist damit vorerst vom Tisch. Der Markt reagierte empfindlich auf das Scheitern der Studien, an denen über zwei Jahre hinweg rund 3.800 Patienten teilgenommen hatten.

Druck von allen Seiten

Der Fehlschlag in der Alzheimer-Forschung trifft den Konzern in einer ohnehin fragilen Phase. Novo Nordisk kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig:
* Wettbewerb: Eli Lillys Konkurrenzprodukt Zepbound gewinnt im wichtigen Adipositas-Markt stetig Marktanteile.
* Preisverfall: Aufgrund des Drucks durch günstige Nachahmer-Produkte in den USA sah sich das Unternehmen gezwungen, die Preise für Selbstzahler bei Wegovy und Ozempic drastisch auf 199 US-Dollar pro Monat zu senken.
* Führungswechsel: Nach mehreren Prognosekürzungen im Jahr 2025 wurde im August CEO Lars Jørgensen durch Mike Doustdar ersetzt.

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Die Aktie spiegelt diese Belastungsfaktoren deutlich wider: Seit Jahresanfang summieren sich die Verluste auf fast 52 Prozent. Aktuell notiert das Papier nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 39,05 Euro.

Lichtblick Pipeline und Bewertung?

Trotz der düsteren Stimmung gibt es operative Fortschritte, die mittelfristig stützen könnten. Novo Nordisk hat die Zulassung für eine höher dosierte Wegovy-Variante beantragt, die in Studien einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von fast 21 Prozent zeigte. Auch der Nachfolgekandidat Amycretin lieferte in Phase-2-Studien positive Daten. Zudem sorgt eine Einigung mit der US-Regierung bezüglich der Medicare-Preise für Planungssicherheit – Analysten werteten das Ergebnis als "besser als befürchtet".

Fundamental betrachtet handelt die Aktie mit einem KGV von rund 13 mittlerweile auf einem historisch niedrigen Niveau. Dennoch überwiegt kurzfristig die Skepsis: Während einige institutionelle Anleger die Kursschwäche zum Einstieg nutzten, stufte Zacks Research den Titel Anfang Dezember auf "Strong Sell" herab. Für eine nachhaltige Trendwende benötigt Novo Nordisk nun dringend fehlerfreie Erfolge bei den verbleibenden Pipeline-Projekten, um das beschädigte Vertrauen am Markt wiederherzustellen.

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