Die dänische Novo Nordisk steht unter Druck. Während der Pharmakonzern im lukrativen Markt für Abnehmspritzen gegen wachsende Konkurrenz kämpft, kam diese Woche ein herber Rückschlag hinzu: Die erhoffte Ausweitung in die Alzheimer-Therapie ist gescheitert. Gleichzeitig forciert das Unternehmen die Expansion in Schwellenländern – mit aggressiven Preissenkungen.

Alzheimer-Studie enttäuscht

Auf der Clinical Trials on Alzheimer's Disease Konferenz in San Diego präsentierte Novo Nordisk die detaillierten Ergebnisse der EVOKE- und EVOKE+-Studien. Das Fazit: Der Wirkstoff Semaglutid (bekannt als Rybelsus) konnte den kognitiven Verfall bei knapp 4.000 älteren Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder früher Alzheimer-Erkrankung nicht bremsen.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren zeigte das Medikament keine statistisch signifikante Verbesserung im Vergleich zu Placebo. Lediglich bei bestimmten Biomarkern für Entzündungen und Neurodegeneration wurden moderate Verbesserungen von rund 10 Prozent gemessen – zu wenig für einen Durchbruch.

„Das ist nicht das, was wir erhofft hatten", räumte Dr. Peter Johannsen, medizinischer Vizepräsident bei Novo Nordisk, ein. Das Unternehmen schließt weitere Forschung in früheren Krankheitsstadien oder bei anderen Demenzformen nicht aus, konkrete Pläne gibt es jedoch nicht.

Preiskampf in Indien eskaliert

Novo Nordisk bereitet laut Reuters den Launch von Ozempic in Indien für Dezember vor – in einem Markt, der rasant umkämpft ist. Konkurrent Eli Lilly hat mit Mounjaro bereits im Oktober das umsatzstärkste Medikament Indiens platziert: 262.000 verkaufte Dosen stehen mickrigen 26.000 Einheiten von Novovs Wegovy gegenüber.

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Die Reaktion: Novo senkte die Wegovy-Preise in Indien kürzlich um bis zu 37 Prozent. Zusätzlich kündigte der Konzern eine Kooperation mit dem indischen Health-Tech-Startup Healthify an, das mit KI-gestützten Dienstleistungen Patienten bei der Gewichtsreduktion begleiten soll.

Der Zeitdruck ist real: Im März 2026 läuft das Semaglutid-Patent in Indien aus. Generika-Anbieter werden den Markt dann fluten – in einem Land mit der zweithöchsten Zahl an Typ-2-Diabetes-Patienten weltweit nach China.

Analysten bleiben skeptisch

Die Wall Street zeigt sich zurückhaltend. Goldman Sachs senkte das Kursziel von 60 auf 54 US-Dollar, BMO Capital Markets von 50 auf 46 Dollar. Morgan Stanley stuft die Aktie mit „Underweight" und einem Kursziel von 42 Dollar ein. Der Konsens lautet: „Hold".

Institutionelle Investoren justieren ihre Positionen. Beacon Pointe Advisors reduzierte seinen Anteil im zweiten Quartal um 67,5 Prozent. Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 45 Prozent verloren.

Einen Hoffnungsschimmer bietet die Pipeline: Im Januar startet eine Zulassungsstudie für das Adipositas-Medikament CagriSema bei Kindern und Jugendlichen ab acht Jahren. 460 Teilnehmer sollen an 97 Zentren weltweit eingeschrieben werden.

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