Der Schweizer Pharmakonzern Novartis steht nach einem schweren Rückschlag bei der Entwicklung seines Blockbuster-Medikaments Cosentyx unter Druck. Die Phase-III-Studie zur Behandlung der Riesenzellarteriitis ist gescheitert - ein Misserfolg, der Fragen zur Zukunft des Milliardengeschäfts aufwirft.

Am Donnerstag teilte Novartis mit, dass Cosentyx das primäre Studienziel verfehlt hat. Das Medikament konnte bei Patienten mit Riesenzellarteriitis keine statistisch signifikante Verbesserung der anhaltenden Remission nach 52 Wochen nachweisen. Ein herber Schlag für das Unternehmen, das auf eine weitere Indikation für sein erfolgreichstes Präparat gehofft hatte.

Hoffnungen platzen wie Seifenblasen

Besonders bitter: Die Phase-II-Studie hatte noch positive Ergebnisse gezeigt. Shreeram Aradhye, Entwicklungschef bei Novartis, räumte ein, dass die Phase-III-Resultate die positiven Ergebnisse der früheren Studie nicht replizieren konnten. Das Scheitern in der entscheidenden Studienphase wirft Zweifel an der Wirksamkeit des Medikaments bei dieser Indikation auf.

Die GCAptAIN-Studie erstreckte sich über 27 Länder und untersuchte Cosentyx in Kombination mit einer 26-wöchigen Steroid-Therapie im Vergleich zu einem Placebo mit 52-wöchiger Steroid-Behandlung. Zwar zeigten sich numerisch bessere Ergebnisse bei der kumulativen Steroiddosis und steroidbedingten Nebenwirkungen, doch diese reichten nicht für eine statistische Signifikanz.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Novartis?

Milliardengeschäft in Gefahr?

Cosentyx gilt als einer der wichtigsten Umsatztreiber von Novartis. Das Medikament ist bereits für mehrere entzündliche Erkrankungen zugelassen, darunter Psoriasis und Psoriasis-Arthritis. Seit der Markteinführung 2015 wurde es bei über 1,8 Millionen Patienten weltweit eingesetzt. Eine weitere Indikation hätte das Umsatzpotenzial erheblich erweitert.

Die Riesenzellarteriitis betrifft hauptsächlich Menschen über 50 Jahre und gilt als medizinischer Notfall, da sie zu irreversiblem Sehverlust und lebensbedrohlichen Aortenaneurysmen führen kann. Ein erfolgreicher Therapieansatz hätte Novartis Zugang zu einem lukrativen Markt verschafft.

Das Unternehmen kündigte an, die vollständigen Studiendaten zu einem späteren Zeitpunkt zu veröffentlichen. Ob und wie Novartis die Entwicklung bei dieser Indikation fortsetzen wird, bleibt zunächst offen.

Anzeige

Novartis-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Novartis-Analyse vom 3. Juli liefert die Antwort:

Die neusten Novartis-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Novartis-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 3. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Novartis: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...