Northern Dynasty Minerals Aktie: Durchbruch geschafft?

Der Bergbaukonzern Northern Dynasty Minerals hat seine Aktionäre am Freitag mit einem spektakulären Kurssprung von über 11 Prozent überrascht. Aber diesmal steckt dahinter keine neue Rohstoff-Entdeckung oder ein millionenschwerer Deal. Stattdessen sorgte ein simpler Gerichtstermin für Euphorie an der Börse. Kann die rechtliche Offensive das umstrittene Pebble-Projekt in Alaska doch noch retten?

Gerichtstermin als Kurstreiber

Am 3. Oktober lief eine entscheidende Frist ab: Northern Dynasty und seine Mitstreiter – darunter der Staat Alaska selbst – reichten ihre Klageschriften gegen die US-Umweltbehörde EPA ein. Das Ziel ist ambitioniert: Das Veto gegen das Pebble-Projekt soll vor Gericht zu Fall gebracht werden.

Die Investoren reagierten mit sofortiger Kauflaune. Der Titel schoss zwischenzeitlich auf 1,39 Dollar und beendete den Handelstag bei 1,32 Dollar – ein klarer Ausbruch nach monatelanger Seitwärtsbewegung. Das hohe Handelsvolumen zeigt: Die Märkte nehmen die rechtliche Strategie des Unternehmens ernst.

Doppelstrategie im Kampf um Milliarden-Projekt

Northern Dynasty verfolgt einen zweigleisigen Ansatz. Während die Anwälte vor Gericht ziehen, laufen parallel Verhandlungen mit US-Regierungsvertretern. Das Kalkül: Entweder die Gerichte kippen das EPA-Veto oder der politische Druck führt zu einem Kompromiss.

Das Pebble-Projekt gilt als einer der weltweit größten unerschlossenen Lagerstätten für Kupfer, Gold und andere Edelmetalle. Doch die Nähe zu den wertvollen Lachsgründen der Bristol Bay macht das Vorhaben seit Jahren zum Politikum. Die EPA hatte das Projekt gestoppt – ein Schlag, der die Aktie lange Zeit lähmte.

Finanzpolster für den langen Kampf

Immerhin: Die Kriegskasse ist gefüllt. Ende September flossen weitere 12 Millionen Dollar aus einem Lizenzvertrag in die Unternehmeneskasse – bereits die vierte Tranche dieser Vereinbarung. Das Geld wird Northern Dynasty für den langwierigen Rechtsstreit brauchen.

Die nächsten Termine stehen fest: Bis zum 2. Januar 2026 muss das Justizministerium antworten, die Replik von Northern Dynasty folgt bis 27. Februar. Bis dahin dürfte jede Nachricht aus dem Gerichtssaal die Aktie bewegen. Die Frage bleibt: Reicht der rechtliche Hebel wirklich aus, um das Milliarden-Projekt doch noch zum Leben zu erwecken?