Der Lebensmittelriese Nestlé steckt in der Krise: Schwache Halbjahreszahlen und ein neues Fünf-Jahres-Tief der Aktie zeigen ein Unternehmen unter Druck. Doch ausgerechnet jetzt wagt ein Analystenhaus eine überraschende Kehrtwende – ist das der Wendepunkt oder nur eine Verschnaufpause?

Halbjahreszahlen enttäuschen: Wachstum nur durch Preiserhöhungen

Die jüngsten Zahlen offenbaren ein fundamentales Problem: Nestlés Wachstum kommt fast ausschließlich durch höhere Preise zustande, nicht durch mehr verkaufte Produkte.

  • Organisches Umsatzwachstum: +2,9%
    Davon Preiserhöhungen: +2,7%
    Reales Volumenwachstum (RIG): Nur +0,2%

"Diese Zahlen sind alarmierend", kommentiert ein Marktbeobachter. "Wenn ein Konsumgüterriese seine Kunden nicht mehr von mehr Menge überzeugen kann, sondern nur noch durch Preisanhebungen wächst, ist das kein nachhaltiges Modell."

Die operative Marge schrumpfte auf 16,5%, während die Führung gleichzeitig vor zunehmenden makroökonomischen Risiken warnte. Ein toxischer Cocktail für Anleger.

Jefferies überrascht mit Hochstufung – zu früh?

Mitten in der Abwärtsspirale kommt unerwarteter Beistand: Die Investmentbank Jefferies stuft die Aktie von "Underperform" auf "Hold" hoch. Die Begründung liest sich wie eine Kapitulationserklärung der Bären:

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  • Aktie nähert sich 10-Jahres-Tief
  • Abwärtspotenzial als begrenzt eingeschätzt
  • Negative Nachrichten größtenteils eingepreist

Doch das Kursziel bleibt bei mageren 77 Franken – nur knapp über dem aktuellen Niveau von 76,80 Euro. "Das ist kein Kaufaufruf, sondern eher die weiße Flagge der Pessimisten", so ein Trader.

Technisches Bild bleibt düster

Trotz der Analystenentspannung zeigt die Charttechnik weiter rot:

  • Neues 52-Wochen-Tief bei 76,80 Euro
  • 20% unter dem Jahreshoch
  • Deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt (87,27 €)

"Solange die Aktie nicht mindestens die 80-Euro-Marke zurückerobert, bleibt jeder Aufwärtstrend nur ein Strohfeuer", warnt ein technischer Analyst. Der RSI bei 50 signalisiert zudem weder Überverkauftheit noch klare Kaufimpulse.

Fazit: Nestlé steckt in der Zwickmühle zwischen schwacher Fundamentaldaten und ersten Anzeichen einer möglichen Bodenbildung. Für eine echte Trendwende bräuchte es jedoch entweder überraschend gute Quartalszahlen oder einen strategischen Game-Changer. Bis dahin bleibt der Titel ein Fall für geduldige Value-Investoren – oder mutige Contra-Trader.

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