Nestlé Aktie: Doppelter Gerichtserfolg

Zwei juristische Siege in Folge – Nestlé verteidigt erfolgreich sein Geschäft in Frankreich. Erst konnte die Wassermarke Perrier ihre Bezeichnung „natürliches Mineralwasser" behalten, nun folgt der Durchbruch im umkämpften Kaffeegeschäft. Das Pariser Handelsgericht verurteilte am Freitag den niederländischen Konkurrenten Ox Barrier wegen unlauteren Wettbewerbs gegen Nespresso.

Nespresso gewinnt gegen niederländischen Rivalen

Das Tribunal des activités économiques de Paris gab der Nestlé-Tochter Nespresso in einem kritischen Wettbewerbsstreit Recht. Ox Barrier wurde für schuldig befunden, unlauteren Wettbewerb und Herabwürdigung (Dénigrement) gegen Nespresso France betrieben zu haben.

Die Fakten im Überblick:

• Urteil gegen Ox Barrier wegen unlauteren Wettbewerbs
• Entscheidung des Pariser Handelsgerichts vom 5. Dezember 2025
• Ox Barrier hatte zuvor Patentverletzungsklage in München eingereicht
• Streit um europäisches Patent EP 3 145 838 B1 zur Kapseltechnologie
• Nestlé-Aktie stabilisiert sich bei 78,82 CHF

Der Rechtsstreit gewinnt zusätzliche Brisanz durch eine parallel laufende Auseinandersetzung. Ox Barrier hatte im Oktober 2025 in München Klage gegen Nespresso eingereicht – es geht um angebliche Patentverletzungen bei der Kapseltechnologie. Das Pariser Urteil stärkt nun die Position des Schweizer Konzerns in diesem Konflikt erheblich.

Perrier-Verfahren bereits gewonnen

Erst im November hatte Nestlé einen weiteren juristischen Erfolg verbucht. Ein französisches Gericht wies die Klage der Verbraucherschutzorganisation UFC-Que Choisir gegen die Wassermarke Perrier ab. Die Organisation hatte kritisiert, dass Perrier trotz Einsatz von Mikrofiltrationsverfahren als „natürliches Mineralwasser" verkauft wird.

Das Gericht entschied: Keine unmittelbare Gesundheitsgefahr für Verbraucher. Perrier darf die etablierte Bezeichnung weiterhin führen. Damit beseitigte Nestlé ein erhebliches Risiko für die Wassersparte.

Burggräben erfolgreich verteidigt

Die beiden Gerichtsurteile klären wesentliche Unsicherheiten. Im hochmargigen Kaffeegeschäft mit Nespresso demonstriert der Konzern seine Fähigkeit, Marktanteile gegen aggressive Wettbewerber zu schützen. Auch die Perrier-Entscheidung sichert wichtige Umsätze im Wassergeschäft ab. Nach turbulenten Monaten richtet sich der Fokus nun wieder auf das operative Geschäft.