Zwei Deals an einem Tag – so aggressiv war Mutares schon lange nicht mehr. Der Münchner Private-Equity-Spezialist verkündete gestern gleich zwei bedeutende Übernahmen: Den Abschluss der Fuentes-Akquisition und die Unterzeichnung des Kawneer-Deals. Doch was steckt wirklich hinter dieser geballten Transaktionsoffensive? Baut Mutares gerade ein neues Imperium auf oder verzettelt sich das Unternehmen?

Fuentes-Deal: 200-Millionen-Euro-Coup im Logistiksektor

Der erste Paukenschlag: Mutares hat die spanische Lineage Spain Transportation "Fuentes" erfolgreich übernommen. Das Unternehmen aus Las Torres de Cotillas spezialisiert sich auf temperaturkontrollierte Lebensmitteltransporte und stärkt damit das Goods & Services-Segment als neue Plattformakquisition.

Mit 850 Mitarbeitern und geplanten Umsätzen von 200 Millionen Euro für 2025 ist Fuentes alles andere als ein Kleinbetrieb. Das Logistikunternehmen operiert über eine eigene Flotte und ein Netzwerk von Subunternehmern – ein bewährtes Modell in der temperaturkontrollierten Lebensmittellogistik.

Strategische Eckpunkte der Fuentes-Übernahme:
- Umsatzvolumen: 200 Millionen Euro (geplant für 2025)
- Mitarbeiter: 850 Beschäftigte
- Standorte: Spanien plus internationaler Hub in Vlissingen, Niederlande
- Fokus: Temperaturkontrollierte Transporte für Obst und Gemüse

Kawneer EU: Aluminium-Fassaden im Visier

Der zweite Schlag folgte unmittelbar: Mutares unterzeichnete den Vertrag zur Übernahme von Kawneer EU von Arconic. Diese Transaktion zielt auf das Engineering & Technology-Segment und soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.

Kawneer EU ist führend bei Aluminium-Fenster- und Fassadensystemen und operiert in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien. Mit 125 Millionen Euro Umsatz und über 400 Mitarbeitern ergänzt die Akquisition perfekt bestehende Portfoliounternehmen wie Byldis und Smart Curtain Wall.

Synergiespiel oder Größenwahn?

CIO Johannes Laumann sieht in der Kawneer-Übernahme einen "strategischen Schritt zur weiteren Stärkung des Baufokus". Tatsächlich zeigt sich hier ein klares Muster: Mutares baut systematisch Kompetenzzentren in verschiedenen Industriesegmenten auf.

Die Strategie wirkt durchdacht. Bereits im August hatte das Unternehmen die inTime Group übernommen und einen Vertrag zur Akquisition der Hyva-Kran-Geschäftseinheit unterzeichnet. Der Private-Equity-Spezialist positioniert sich als aktiver Konsolidierer mit internationaler Reichweite.

Balanceakt zwischen Exit und Akquisition

Besonders interessant: Mutares balanciert seine angekündigte erhöhte Exit-Aktivität für 2025 durch gleichzeitige Akquisitionstätigkeit aus. Diese Doppelstrategie könnte sich als Erfolgsrezept erweisen – oder als Risiko, falls die Integration der neuen Unternehmen nicht gelingt.

Die jüngste Transaktionsoffensive unterstreicht jedenfalls eines: Mutares setzt konsequent auf Wachstum durch Übernahmen in besonderen Situationen mit operativem Verbesserungspotenzial. Ob diese Strategie nachhaltig Wert schafft, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.

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