MP Materials Aktie: Zwischenbilanz
Nach einem turbulenten Handelstag gestern konsolidiert die MP-Materials-Aktie und pendelt knapp über der Marke von 50 US-Dollar. Kurzfristig zeigt sich damit Schwäche, im Jahresverlauf 2025 bleibt die Performance jedoch außergewöhnlich stark. Verifizierte Marktdaten weisen seit Jahresbeginn Kursgewinne von rund 275 bis 296 Prozent aus – ein Spitzenwert im Sektor. Gleichzeitig deutet der Rückgang um etwa 11 Prozent im vergangenen Monat darauf hin, dass nach den Rekordständen im Oktober vermehrt Gewinne mitgenommen wurden.
Im Markt prallen derzeit zwei Sichtweisen aufeinander: Auf der einen Seite steht die starke staatliche Unterstützung, auf der anderen Seite wachsende Bewertungsbedenken. MP Materials hat sich durch die enge Verzahnung mit dem US-Verteidigungsministerium (DoD) faktisch zu einem „Policy Asset“ entwickelt.
Insiderverkäufe im Fokus
Ein wesentlicher Auslöser für die aktuell vorsichtigere Stimmung ist eine Serie größerer Insiderverkäufe im Dezember. Besonders beachtet werden folgende Transaktionen:
- CEO-Verkäufe: CEO James H. Litinsky veräußerte am 5. Dezember 385.000 Aktien zu durchschnittlich 62,94 US-Dollar und realisierte damit rund 24,2 Millionen US-Dollar.
- CFO-Verkäufe: Finanzvorstand Ryan Corbett folgte am 9. Dezember mit Verkäufen im Volumen von etwa 2,3 Millionen US-Dollar zu durchschnittlich 60,00 US-Dollar.
- Gesamtvolumen: In den letzten 90 Tagen summierten sich Insiderverkäufe auf knapp 700.000 Aktien mit einem Gesamtwert von über 43 Millionen US-Dollar.
Insiderverkäufe können zwar verschiedenste private Gründe haben, doch Umfang und Timing – kurz nach dem Kursrekord – sorgen für spürbare Zurückhaltung bei privaten wie institutionellen Marktteilnehmern.
Staatliche Absicherung als Stabilitätsfaktor
Trotz der Verkäufe durch das Management erscheint die Untergrenze für die MP-Materials-Aktie durch umfangreiche Regierungsunterstützung gestärkt. Bestätigte Berichte sprechen von einem mehrjährigen, milliardenschweren Verpflichtungsrahmen mit dem DoD.
Kernpunkte dieser Partnerschaft sind:
* Eine strategische Beteiligung der US-Regierung von 15 Prozent am Unternehmen mit einem Volumen von rund 400 Millionen US-Dollar.
* Ein zehnjähriger Abnahmevertrag für Produkte.
* Ein Preisboden von 110 US-Dollar je Kilogramm für bestimmte NdPr-Produkte, der die Gesellschaft gegen extreme Preisschwankungen im Seltene-Erden-Markt absichert.
Damit wird MP Materials eng in die US-Sicherheitsarchitektur eingebunden. Die öffentliche Hand übernimmt einen Teil des Marktrisikos, was den Charakter der Aktie deutlich von klassischen Rohstoffwerten unterscheidet.
Zahlen zeigen Belastungen
Hinter der strategischen Story steht jedoch eine durchwachsene operative Entwicklung. Im dritten Quartal 2025 meldete MP Materials:
- Umsatz: 53,6 Millionen US-Dollar, ein Rückgang von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
- Ergebnis: Bereinigter Verlust je Aktie von 0,10 US-Dollar, womit die Erwartungen der Analysten aber übertroffen wurden.
- Nettomarge: Rund -50,6 Prozent und damit deutlich im negativen Bereich.
Das Unternehmen befindet sich in einer Übergangsphase. Es baut die nachgelagerte Magnetproduktion im Werk Fort Worth aus und trägt gleichzeitig die hohen Investitionskosten der vertikalen Integration.
Analystensicht und Bewertung
Trotz der jüngsten Korrektur überwiegt an der Wall Street aktuell der Optimismus. Morgan Stanley stufte die Aktie jüngst auf „Overweight“ hoch und nennt ein Kursziel von 71,00 US-Dollar mit Verweis auf die strategische Bedeutung des Konzerns. Goldman Sachs startete die Berichterstattung mit „Buy“ und einem Kursziel von 77,00 US-Dollar. Der durchschnittliche Zielkurs liegt bei etwa 78,91 US-Dollar und signalisiert ausgehend vom aktuellen Niveau ein theoretisches Aufwärtspotenzial von über 50 Prozent.
Gleichzeitig bleiben Bewertungsfragen ungelöst. Die Aktie wird trotz negativer Ertragslage mit hohen Multiplikatoren gehandelt. Anleger preisen künftige Profitabilität ein, die maßgeblich durch staatliche Verträge und Preisgarantien abgesichert werden soll – nicht durch den heutigen operativen Cashflow.
Risiko gegen Politikstütze
MP Materials bewegt sich damit in einem Spannungsfeld aus politischer Rückendeckung und klar erkennbaren Risiken:
- Positive Seite: Die 15-prozentige US-Regierungsbeteiligung, langfristige DoD-Verträge und der Preisboden für NdPr wirken wie eine Stabilitätsanker, den nur wenige börsennotierte Unternehmen vorweisen können.
- Negative Seite: Umfangreiche Insiderverkäufe, rückläufige Umsätze und stark negative Margen liefern Argumente für die aktuelle Korrektur unterhalb von 52 US-Dollar.
Kurzfristig richtet sich der Blick vieler Marktteilnehmer auf die psychologisch wichtige Marke von 50 US-Dollar. Ob diese Zone hält oder deutlich unterschritten wird, dürfte entscheidend dafür sein, ob die jüngste Konsolidierung in eine tiefere Korrektur übergeht oder die staatliche Unterstützung als wirksamer Puffer wahrgenommen wird.
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