Der Speicherchip-Riese Micron erlebt derzeit ein paradoxes Szenario: Während Anleger die Aktie aufgrund des KI-Booms in himmlische Höhen katapultiert haben, verkauft CEO Sanjay Mehrotra seine eigenen Anteile in Millionenhöhe. Ist das bloße Gewinnmitnahme oder weiß die Führungsspitze etwas, was Investoren nicht wissen?

CEO verkauft für 4,6 Millionen Dollar

Mehrotra trennte sich am 20. und 21. Oktober von insgesamt 22.500 Aktien im Wert von 4,59 Millionen Dollar. Die Verkäufe erfolgten zu Kursen zwischen 201,89 und 212,20 Dollar je Papier – durchaus lukrativ für den Konzernchef. Zusätzlich verschenkte er weitere 10.000 Aktien.

Das Timing wirft Fragen auf: Die Micron-Aktie hat in den vergangenen sechs Monaten um sagenhafte 189 Prozent zugelegt. Analysten bewerten das Papier mittlerweile als deutlich überkauft. Mehrotra nutzte für seine Verkäufe einen vorab arrangierten 10b5-1-Handelsplan – ein übliches Vorgehen, um Insider-Vorwürfe zu vermeiden.

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Rekordergebnisse rechtfertigen Kursexplosion

Die jüngsten Quartalszahlen sprechen eine klare Sprache: Micron erzielte im vierten Quartal 2025 Rekordwerte auf ganzer Linie. Der Umsatz schnellte auf 11,32 Milliarden Dollar hoch – ein Anstieg von fast 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn explodierte regelrecht auf 3,20 Milliarden Dollar.

Besonders das Cloud Memory Geschäft brummt: 4,54 Milliarden Dollar Umsatz bei einer Bruttogewinnmarge von 59 Prozent. Die KI-Revolution beschert Micron eine goldene Ära, da Rechenzentren weltweit ihren Speicherbedarf drastisch ausweiten.

Analysten bleiben trotz Insider-Verkäufen bullish

UBS und Morgan Stanley zeigen sich unbeeindruckt von Mehrotras Verkäufen. UBS hob das Kursziel sogar auf 245 Dollar an und verwies auf anhaltende DRAM-Versorgungsengpässe. Morgan Stanley folgte mit einem Kursziel von 220 Dollar.

Für das erste Quartal 2026 peilt Micron 12,5 Milliarden Dollar Umsatz bei über 50 Prozent Bruttogewinnmarge an. Die Frage bleibt: Nutzt der CEO nur die Höchststände für Gewinnmitnahmen oder deutet sich bereits eine Überhitzung im KI-Speicher-Boom an?

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