Micron Aktie: Analysten treiben Fantasie
Micron hat ein beeindruckendes Börsenjahr hinter sich – und die Fantasie an der Wall Street ist damit längst nicht ausgeschöpft. Kurz vor den Zahlen zum ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres überbieten sich mehrere Großbanken mit deutlich höheren Kurszielen. Im Zentrum steht eine Frage: Wie stark kann Micron von der anhaltenden KI-Investitionswelle profitieren?
Analysten heben Kursziele deutlich an
Den jüngsten Schub löste eine neue Einschätzung der HSBC aus. Analyst Ricky Seo startete die Bewertung der Micron-Aktie mit „Buy“ und einem Kursziel von 330 US‑Dollar. Bedenken zu finanziellen Risiken durch neue Wettbewerber oder das sogenannte Stargate-Projekt stuft er als überzogen ein und sieht „ausreichend Raum für weiteres Wachstum“.
HSBC rechnet damit, dass Microns operativer Gewinn zwischen 2025 und 2027 im Schnitt um 125 % pro Jahr zulegt. Die eigenen Prognosen liegen dabei für die drei Jahre um 23 %, 44 % und 29 % über dem jeweiligen Marktkonsens. Besonders optimistisch ist die Bank beim Blick auf zwei Hebel: den jüngsten Anstieg der Commodity-DRAM-Preise und zusätzliche Marktanteile im Enterprise-SSD-Geschäft. Dort traut HSBC Micron bis zum Geschäftsjahr 2027 einen Anteil von 25–30 % zu, nach rund 15 % im zweiten Quartal 2025.
Auch andere Häuser drehen an der Kurszielschraube. Deutsche-Bank-Analystin Melissa Weathers erhöhte ihre Zielmarke deutlich von 200 auf 280 US‑Dollar. Begründung: Micron sei hervorragend positioniert, um von der nächsten Aufschwungphase im Speicherchip-Markt zu profitieren. Entsprechend hob die Bank ihre Gewinnschätzung für das Gesamtjahr 2026 um knapp 26 % auf 20,63 US‑Dollar je Aktie an, der Umsatzausblick stieg um 12 % auf 59,66 Milliarden US‑Dollar.
Citi legte am Mittwoch nach und setzte das Kursziel von 275 auf 300 US‑Dollar herauf – damit hat sich die Zielmarke seit September verdoppelt. Die Analysten verweisen auf die stark steigende Nachfrage nach Hochleistungsspeichern für KI-Modelle. Diese soll „große Kapitalzuflüsse“ in die Branche lenken und Micron sowie andere Speicherhersteller beim Ausbau ihrer Kapazitäten unterstützen. Morgan Stanley hatte die Aktie bereits im Oktober hochgestuft und das Kursziel von 220 auf 325 US‑Dollar angehoben; seither zählt Micron dort zu den „Top Picks“ im Halbleitersektor.
KI-Boom als zentraler Treiber
Der rote Faden hinter den optimistischen Studien: Künstliche Intelligenz. Micron liefert Speicherbausteine an Schwergewichte wie NVIDIA und AMD und sitzt damit mitten im Aufbau der globalen KI-Infrastruktur.
Citi betont, dass KI-Unternehmen Speicherchips derzeit praktisch so schnell abnehmen, wie sie produziert werden können. Diese Knappheit führe zu „beispiellosen“ Preissteigerungen. Für Micron bedeutet das gleich mehrere Rückenwinde: höhere Absatzmengen, bessere Preise und damit deutlich steigende Margen und Gewinne in den kommenden Quartalen.
Auch der Blick auf das laufende Jahr unterstreicht die Dynamik. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn rund 160 % im Plus und notiert nur etwa 1,6 % unter ihrem jüngsten 52‑Wochen-Hoch. Auf Zwölfmonatssicht summiert sich der Anstieg auf über 120 % – Micron zählt damit 2025 klar zu den größten Gewinnern im Technologiesektor.
Strategische Neuausrichtung auf margenstarke Segmente
Parallel zum Kursfeuerwerk schärft das Management die Ausrichtung des Geschäftsmodells. Micron zieht sich aus dem Consumer-Geschäft mit der Marke Crucial zurück. Die Auslieferung dieser Produkte soll bis Februar 2026 auslaufen.
Die frei werdenden Ressourcen sollen in margenträchtige Bereiche fließen – insbesondere Speicherlösungen für Rechenzentren und Unternehmensanwendungen, in denen die KI-Nachfrage am stärksten wächst. Die Deutsche Bank bezeichnet Micron vor diesem Hintergrund als „besonders attraktiv“ innerhalb der Speicherbranche, weil der Konzern in der aktuellen Marktphase Gewinne klar vor Marktanteilen priorisieren könne.
Blick auf die Zahlen nächste Woche
Der nächste Härtetest folgt in wenigen Tagen: Am Mittwoch, 17. Dezember 2025, nach US-Börsenschluss legt Micron die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 vor. Die Erwartungen sind hoch, denn viele Analysten haben ihre Prognosen zuletzt angehoben und preisen bereits eine kräftige Gewinnbeschleunigung ein.
Entscheidend wird sein, ob Micron diese Vorschusslorbeeren bestätigt – vor allem mit Blick auf:
- den Ausblick auf die weitere KI-getriebene Nachfrage,
- die Entwicklung der Speicherpreise,
- Fortschritte beim Ausbau des Enterprise- und Data-Center-Geschäfts.
Angesichts eines Kursanstiegs von über 160 % seit Jahresanfang und einer Notierung klar über den wichtigen gleitenden Durchschnitten dürfte der Markt auf jedes Signal zur Nachhaltigkeit des KI-Booms besonders sensibel reagieren.
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