Die Insolvenzverwalter machten heute ernst: Meyer Burgers deutsche Produktionsstandorte sind Geschichte. Nach monatelanger vergeblicher Investorensuche wurde der Betrieb endgültig eingestellt. Für fast 500 Mitarbeiter bedeutet das das Aus - und für den einstigen Solarpionier den wohl finalen Akt eines dramatischen Niedergangs.

Komplett-Kollaps: 500 Jobs vernichtet

Die Schließung trifft beide deutschen Standorte mit voller Wucht:
- Bitterfeld-Wolfen: 331 Beschäftigte in der Solarzellenproduktion
- Hohenstein-Ernstthal: 289 Mitarbeiter in Maschinenbau und Entwicklung
- Nur noch 100 Arbeiter verbleiben für die Abwicklung

Insolvenzverwalter Lucas Flöther und Reinhard Klose bestätigten zwar weitere Gesprächsbereitschaft, machten aber keine Hoffnung: "Die Solarindustrie in Deutschland und Europa befindet sich noch immer in einer extrem schwierigen wirtschaftlichen Situation."

Tödlicher Preiskampf

Der Niedergang war absehbar - und brutal:

Mai 2025: Der Anfang vom Ende
Am 31. Mai stellte Meyer Burger Insolvenzanträge für die deutschen Tochtergesellschaften. Zeitgleich traf es die US-Produktion in Goodyear, Arizona: 282 Entlassungen und die Schließung eines Werks mit 1,4 GW Jahreskapazität.

Der China-Faktor
Wie viele europäische Solarhersteller konnte sich Meyer Burger nicht gegen den massiven Preisdruck chinesischer Konkurrenten behaupten. Die Strategie, auf den profitableren US-Markt zu setzen, scheiterte kläglich.

Was bleibt vom Konzern?

Nach den radikalen Kürzungen existiert de facto nur noch:
- Meyer Burger (Switzerland) AG in Thun mit etwa 60 Mitarbeitern
- Meyer Burger (Americas) Ltd. als leere Hülle ohne operative Tätigkeiten

Die Zürcher Kantonalbank sieht bei einer Nettoverschuldung von über 400 Millionen Schweizer Franken die Gläubiger mit Verlusten und die Aktionäre komplett leer ausgehend.

Finaler Akt einer 70-jährigen Geschichte

Das mögliche Ende einer Industrielegende: 1953 gegründet, seit 40 Jahren im Solarbereich tätig, war Meyer Burger 2011 noch 2,1 Milliarden Franken wert. Heute? Die Aktie ist handelssuspendiert, der Marktwert schrumpfte auf lächerliche 24 Millionen Franken.

Die europäische Solarindustrie zeigt sich einmal mehr als Opfer globaler Marktverwerfungen. Während chinesische Hersteller mit staatlicher Unterstützung und Skaleneffekten dominieren, bleiben europäische Player auf der Strecke. Bei Meyer Burger dürfte die Geschichte nun endgültig geschrieben sein.

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