Meyer Burger Aktie: Spekulationsrausch!

Die Aktie des insolventen Solarunternehmens Meyer Burger explodierte am Freitag um über 38 Prozent auf 0,052 Schweizer Franken. Ein rätselhafter Kurssprung ohne jede Nachrichtenlage – während das Unternehmen auf den Börsenabschied zusteuert und Aktionären ein Totalverlust droht.

Kursexplosion ohne Grund

Zeitweise kletterte das Papier sogar um 54 Prozent nach oben. Hohe Handelsvolumina begleiteten diese außergewöhnliche Bewegung, die deutlich aus dem Gesamtmarkt herausstach. Das Rätselhafte: Keinerlei Ad-hoc-Mitteilungen oder Unternehmensnachrichten rechtfertigten diese Kurskapriolen.

Marktbeobachter vermuten spekulative Aktivitäten als Auslöser. Ein Short Squeeze könnte Leerverkäufer zur hastigen Eindeckung ihrer Positionen gezwungen haben. Alternativ könnten branchenweite Nachrichten von optimistischen Spekulanten als positives Signal für Meyer Burgers Vermögenswerte gedeutet worden sein.

Die bittere Realität bleibt bestehen

Doch was zählen Kurssprünge, wenn das fundamentale Drama weitergeht? Meyer Burger steckt tief im Insolvenzverfahren. Der Verwaltungsrat machte bereits klar: Aktionäre können mit keiner Liquidationsdividende rechnen. Das bedeutet den kompletten Verlust des investierten Kapitals.

Noch dramatischer: Die Börsentage sind gezählt. Am 13. Januar 2026 ist Schluss – dann verschwindet die Aktie für immer von der SIX Swiss Exchange. Das Unternehmen verkauft derzeit verbliebene Vermögensteile, um wenigstens die Gläubiger zu bedienen.

Gefährliches Spiel mit dem Feuer

Die Kursrallye täuscht nicht über die aussichtslose Lage hinweg. Analysten bewerten die Aktie durchweg negativ, die einhellige Empfehlung lautet "Verkaufen". Der Freitags-Sprung war pure Spekulation, kein Zeichen einer Wende.

Bis zum Delisting dürfte die Volatilität hoch bleiben. Doch die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes bleibt bei nahezu 100 Prozent. Wer jetzt noch einsteigt, spielt russisches Roulette mit seinem Kapital.