Metaplanet treibt die Internationalisierung voran und öffnet sich gezielt für US-Anleger. Gleichzeitig sichert sich das Unternehmen prominente Unterstützung für seine Bitcoin-zentrierte Finanzstrategie – trotz hoher Kurs- und Bilanzvolatilität.

ADR-Start in den USA

Metaplanet hat am 19. Dezember ein gesponsertes Level-I-ADR-Programm in den USA gestartet. Die Titel werden außerbörslich unter dem Kürzel MPJPY gehandelt. Depositary ist die Deutsche Bank Trust Company Americas, die Verwahrung der zugrunde liegenden japanischen Aktien übernimmt MUFG Bank.

Wesentliche Eckpunkte der Struktur:

  • Jede ADR entspricht einer Stammaktie von Metaplanet
  • Handel in US-Dollar mit gängigen Abwicklungsstandards
  • Keine Ausgabe neuer Aktien, keine Verwässerung
  • Effizientere Abwicklung und niedrigere Transaktionskosten
  • Direkte Einbindung des Unternehmens in Governance und Reporting

Der Schritt ersetzt ein früheres, nicht gesponsertes OTC-Handelsarrangement. Laut CEO Simon Gerovich reagiert Metaplanet damit auf anhaltende Nachfrage von US-Privat- und institutionellen Investoren nach einem einfacheren Zugang zur Aktie und setzt einen wichtigen Baustein für die globale Handelbarkeit des Papiers.

Unterstützung durch norwegischen Staatsfonds

Norwegens Norges Bank Investment Management, Verwalter eines Staatsfonds im Volumen von rund 2 Billionen US-Dollar, unterstützt alle fünf von Metaplanet eingebrachten, Bitcoin-orientierten Vorschläge zur Kapitalrestrukturierung vor der für übermorgen angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung.

Die Maßnahmen umfassen:

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  • Aktienrückkäufe
  • Dividendenausschüttungen
  • Ausgabe neuer Vorzugsaktien mit einem Zielvolumen von 150 Mio. US-Dollar für institutionelle Investoren

Die Zustimmung eines der größten Staatsfonds der Welt wird als Signal institutioneller Akzeptanz der ungewöhnlichen Bilanzstrategie von Metaplanet gewertet. Sie könnte Befürchtungen dämpfen, die geplanten Kapitalmaßnahmen müssten überwiegend über verwässernde Emissionen gestemmt werden.

Bitcoin-Bestand mit Klumpenrisiko

Metaplanet hält derzeit 30.823 Bitcoin und ist damit weltweit der viertgrößte börsennotierte Bitcoin-Halter sowie der größte in Asien. Rund 29.000 BTC wurden im laufenden Jahr zugekauft, bevor das Unternehmen die Käufe Ende September aussetzte.

Die Bilanzposition ist stark marktabhängig:

  • Gesamtbestand: rund 2,7 Mrd. US-Dollar
  • Durchschnittlicher Einstandskurs: 108.070 US-Dollar je Bitcoin
  • Nicht realisierte Verluste: etwa 636 Mio. US-Dollar auf Basis der aktuellen Kurse
  • Verhältnis Marktwert zur Bitcoin-Nettovermögensposition: Erholung auf 1,12

Finanziert wurde die Strategie über eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital. Dazu zählen ein Bitcoin-besicherter Kredit von 130 Mio. US-Dollar im Rahmen einer bestehenden Kreditlinie über 500 Mio. US-Dollar sowie die Emission von Mercury Class B Vorzugsaktien, die rund 21,25 Mrd. Yen (135 Mio. US-Dollar) einbrachte.

Kursverlauf spiegelt Schwankungen

Die Aktie zeigte 2025 starke Schwankungen. Zuletzt schloss der Kurs in Tokio bei 393 Yen. Damit spiegelt das Papier die Belastung wider, unter der Bitcoin-Treasury-Unternehmen bei volatilen Kryptowährungskursen stehen.

Besonders angespannt war die Lage Mitte Oktober. Zeitweise lag der Enterprise Value von Metaplanet unter dem Marktwert der gehaltenen Bitcoin. Das weckte Sorgen um das Verhältnis von Marktkapitalisierung zum Wert der Bitcoin-Nettoaktiva. Inzwischen hat sich diese Kennzahl wieder auf über 1,0 erholt.

Komplexe Kapitalstruktur bleibt Thema

Trotz ADR-Start und prominenter Unterstützung bleibt die Kapitalstruktur anspruchsvoll. Starke Verwässerung in der Vergangenheit, ein relativ neues Management- und Aufsichtsgremium sowie die hohe Sensitivität gegenüber dem Bitcoin-Preis prägen das Bild. Umfangreiche erfolgte und geplante Eigen- und Vorzugskapitalmaßnahmen halten die Kapitalstruktur-Risiken präsent, auch wenn eine große Rückkaufermächtigung besteht.

Die Beschlüsse der außerordentlichen Hauptversammlung übermorgen werden entscheidend dafür sein, wie zügig Metaplanet frisches Kapital für zusätzliche Bitcoin-Käufe oder Aktienrückkäufe einsetzen kann und ob das ADR-Programm tatsächlich zu spürbar höherer Liquidität führt oder vor allem die Sichtbarkeit erhöht.

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