Metaplanet schließt das Jahr mit einem deutlichen Ausbau seiner Bitcoin-Position ab – trotz eines klaren Kursrückgangs der Aktie. Das Unternehmen meldet einen großen Zukauf von BTC, eine umfangreiche Kapitalerhöhung und starke Erträge aus dem Optionsgeschäft. Im Fokus steht damit die Frage, wie belastbar die Strategie ist, immer mehr Bitcoin in die Bilanz zu nehmen, obwohl der Marktpreis aktuell unter dem Einstand liegt.

Deutlicher BTC-Zukauf und Kapitalerhöhung

Nach einer Pause seit Ende September hat Metaplanet seine Treasury-Aktivitäten im vierten Quartal wieder aufgenommen. Insgesamt kaufte das Unternehmen 4.279 Bitcoin zu einem Gesamtpreis von 451,06 Millionen US-Dollar. Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Kaufpreis von rund 105.412 US-Dollar pro BTC.

Damit erhöht sich der gesamte Bitcoin-Bestand in der Firmenbilanz auf 35.102 BTC. Das kumulierte Investitionsvolumen liegt bei 3,78 Milliarden US-Dollar.

Parallel dazu meldete Metaplanet den Abschluss einer größeren Kapitalmaßnahme:

  • Kapitalerhöhung: Ausgabe von 23,6 Millionen Class-B-Vorzugsaktien („MERCURY“) im Rahmen einer Drittplatzierung
  • Ausgabepreis: 900 JPY je Aktie
  • Emissionsvolumen: 21,25 Milliarden JPY (rund 136 Millionen US-Dollar)
  • Investoren: u.a. Nautical Funding Ltd., SMALLCAP World Fund sowie Fonds im Umfeld von Anson und Ghisallo

Die Mittel aus dieser Emission sollen vor allem für weitere Bitcoin-Käufe, die Unterstützung der Ertragsstrategie und die Rückzahlung von Anleihen eingesetzt werden. Zusätzlich greift Metaplanet auf eine bestehende Kreditlinie über 500 Millionen US-Dollar zurück, um das Wachstum zu finanzieren.

Ertragsstarkes Optionsgeschäft und BTC-Yield

Metaplanet betreibt ein „Bitcoin Income Generating“-Geschäft, das Optionsstrategien auf die eigenen BTC-Bestände nutzt, um laufende Erträge zu generieren.

Für das Gesamtjahr 2025 meldet das Unternehmen:

  • Umsatz aus dem Optionsgeschäft: 8,58 Milliarden JPY (rund 54 Millionen US-Dollar)
  • Beitrag Q4: 4,24 Milliarden JPY – ein starkes Schlussquartal, das die eigenen Prognosen übertroffen hat

Zentraler interner Steuerungswert ist der sogenannte Bitcoin Yield, also die Entwicklung der Bitcoin-Menge je Aktie. Für das laufende Jahr weist Metaplanet eine BTC-Rendite von 568,2 % aus. Nach Darstellung des Managements steigt damit die Bitcoin-Menge pro Aktie deutlich schneller als die Zahl der ausgegebenen Aktien, was die Verwässerung durch Kapitalerhöhungen ausgleichen soll.

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Marktreaktion und Bewertungssituation

Trotz des Wachstums im Bitcoin-Bestand und der starken Ertragsentwicklung stand die Aktie unter Druck. In Tokio schloss der Titel knapp 8 % im Minus. Im US-OTC-Handel gab die Aktie um mehr als 4 % nach.

Ein wesentlicher Grund: Die aktuellen Marktpreise liegen klar unter dem durchschnittlichen Einstandskurs der Bestände. Bitcoin notiert heute in der Nähe von 88.000 US-Dollar. Damit liegt:

  • die jüngste Kauftranche (Ø ca. 105.412 US-Dollar je BTC) im Minus
  • der gesamte durchschnittliche Einstandspreis von 107.606 US-Dollar pro BTC ebenfalls über dem aktuellen Marktpreis

Laut Berichten ergibt sich daraus ein „Buchverlust“ von rund 709 Millionen US-Dollar, was etwa 18,75 % des eingesetzten Kapitals entspricht. Diese Bewertungsdifferenz verstärkt den Druck auf die Bilanz, obwohl die Bitcoin-Position nicht realisiert wurde.

Gleichzeitig wird die Aktie immer stärker wie ein Hebel auf den Bitcoin-Preis gehandelt. Das Verhältnis von Marktwert zu Nettovermögenswert (mNAV) liegt nach Unternehmensangaben in der Nähe oder sogar unter 1,0. Damit rückt die kurzfristige Preisentwicklung von Bitcoin noch stärker in den Vordergrund.

Mars-Plan und zentrale Stellschrauben für 2026

Strategisch hält Metaplanet an seinem langfristigen „Mars“-Plan fest. Das Ziel:

  • bis 2026: Aufbau eines Bitcoin-Treasury von 100.000 BTC
  • bis 2027: möglicher Ausbau auf 210.000 BTC

Die jüngste erfolgreiche Kapitalerhöhung zeigt, dass das Unternehmen weiterhin Zugang zu institutionellem Kapital hat, obwohl die Kryptomärkte schwankungsanfällig bleiben. Auf dem Weg ins Jahr 2026 rücken vor allem zwei Punkte in den Mittelpunkt:

  1. Bitcoin-Preissensitivität:
    Mit einem mNAV nahe oder unter 1,0 hängt der Aktienkurs stark am Spotpreis von Bitcoin. Bleibt der Marktpreis länger unter dem durchschnittlichen Einstand von 107.606 US-Dollar, lasten weitere Buchverluste auf der Bilanz.

  2. Schulden- und Zinsmanagement:
    Metaplanet setzt bei der Finanzierung des Bitcoin-Ausbaus auf eine Mischung aus Fremd- und Eigenkapital. Kreditlinien und Anleihen erhöhen die Hebelwirkung, machen das Unternehmen aber zugleich anfällig für höhere Zinszahlungen und schwächere Sicherheitenwerte, falls Bitcoin über längere Zeit unter dem Einstandskurs notiert.

CEO Simon Gerovich und das Management betonen, dass der hohe BTC-Yield die Verwässerung durch neue Aktien rechtfertigen soll, da die Bitcoin-Menge pro Anteil bislang deutlich schneller wächst als die Aktienanzahl – eine Rechnung, die maßgeblich von der weiteren Entwicklung des Bitcoin-Preises und der Stabilität der Finanzierungsstruktur abhängt.

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