Nach der Ankündigung einer Kooperationsvereinbarung mit der US-Regierung zeigt sich die Merck-Aktie schwächer. Der Darmstädter Pharmariese verliert zeitweise 0,94 Prozent auf 110,80 Euro. Ein Grund zur Sorge oder nur eine erste Marktreaktion?

Das deutsche Pharma-Schwergewicht hat über seine US-Tochter EMD Serono einen bemerkenswerten Deal mit der Trump-Administration geschlossen. Im Zentrum steht die drastische Preissenkung für Fruchtbarkeitsmedikamente auf dem amerikanischen Markt.

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Drastische Preissenkungen für Millionen Frauen

Die Zahlen sind beeindruckend: Über zehn Millionen amerikanische Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch sollen künftig direkten Zugang zu günstigeren IVF-Therapien erhalten. Besonders das Medikament Gonal-f, das bislang bis zu 700 Prozent teurer war als im Rest der Welt, wird deutlich im Preis reduziert.

Bei der Anwendung aller drei Haupttherapien - Gonal-F, Ovidrel und Cetrotide - erhalten Patientinnen einen Rabatt von satten 84 Prozent gegenüber den Listenpreisen. Das ist eine Revolution für den US-Markt, wo eine komplette IVF-Runde bis zu 25.000 Dollar kosten kann.

Zollbefreiung als süßer Nebeneffekt

Doch Merck profitiert ebenfalls erheblich. Die Vereinbarung mit dem US-Handelsministerium sichert dem Konzern eine wichtige Zollbefreiung bei pharmazeutischen Produkten. Diese Ausnahme von den Section 232-Zöllen ist allerdings an eine Bedingung geknüpft: Merck muss künftig verstärkt in biopharmazeutische Herstellung und Forschung in den USA investieren.

Trump greift damit ein zentrales Wahlkampfversprechen auf, auch wenn die ursprünglich angekündigten kostenlosen Behandlungen nun doch kostenpflichtig bleiben. Die neue digitale Plattform TrumpRx.gov soll ab Januar 2026 den direkten Zugang ermöglichen.

Marktchance trifft politische Agenda

Die Dimension des US-Marktes ist beträchtlich. Derzeit werden etwa 2 Prozent aller amerikanischen Babys nach IVF-Behandlungen geboren - bei jährlich rund drei Millionen Geburten. Nach Merck-Angaben leidet jedes achte Paar in den USA unter Fruchtbarkeitsstörungen.

Der Konzern setzt zudem auf eine beschleunigte FDA-Prüfung für sein Präparat Pergoveris. Über das "Commissioner's National Priority Voucher"-Programm könnte sich der Zulassungsprozess von zwölf Monaten auf nur ein bis zwei Monate verkürzen.

Die anfängliche Kursschwäche dürfte vor allem der Unsicherheit über die künftigen Margen geschuldet sein. Langfristig könnte sich der Deal jedoch als strategischer Coup erweisen - vorausgesetzt, das deutlich größere Volumen kompensiert die niedrigeren Preise.

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