Beim Capital Markets Day präsentiert Merck eine geschärfte Wachstumsstrategie mit höheren Margenzielen und drei klaren Wachstumstreibern. Doch die Anleger reagieren enttäuscht - ist das neue Konzept nicht ambitioniert genug oder fehlt einfach nur der große Wurf?

Drei Säulen für die Zukunft

Der Darmstädter Konzern setzt künftig auf drei Kernbereiche, die bis zu 80% des Wachstums generieren sollen:

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  • Process Solutions im Life-Science-Bereich
  • Rare Diseases im Healthcare-Segment
  • Semiconductor Solutions in der Elektronik-Sparte

Besonders bemerkenswert: Die EBITDA-pre-Marge soll mittelfristig um rund 100 Basispunkte steigen. Diese verschärfte Margenfokussierung signalisiert eine neue Kostendisziplin im Konzern.

Healthcare-Guidance: Endlich konkreter

Im Healthcare-Bereich wird es endlich präzise: Merck prognostiziert nun ein jährliches organisches Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Bisher hieß es nur vage "leichtes Wachstum".

Doch reicht das, um Anleger zu überzeugen? Die Aktie verlor zeitweise knapp 3% - ein klares Signal, dass die Märkte mehr erwartet hatten.

M&A-Strategie: Appetit bleibt groß

CEO Belén Garijo, die Ende April 2026 ausscheidet, bekräftigte den "Appetit auf M&A mit Priorität auf Life Science". Parallel zum Strategietag verkündete Merck gestern die Übernahme des Chromatographie-Geschäfts von JSR Life Sciences.

Die Transaktion stärkt das Bioprocessing-Portfolio und reiht sich ein in eine Serie strategischer Zukäufe. Seit 2021 hat der Konzern über 11,5 Milliarden Euro in Investitionen und Akquisitionen gesteckt.

Die große Frage: Warum so zurückhaltend?

Trotz aller Ankündigungen bestätigte Merck lediglich die bereits zweimal gesenkte Prognose für 2025. Das Unternehmen erwartet weiterhin einen Nettoumsatz zwischen 20,5 und 21,7 Milliarden Euro - deutlich unter dem ursprünglichen 25-Milliarden-Ziel für 2025.

"Wir hatten eine Reihe von Annahmen zur Pandemie gemacht, die sich nie materialisiert haben", räumte CEO Garijo ein. Doch genau hier liegt das Problem: Die neue Strategie wirkt wie eine Korrektur vergangener Fehler, nicht wie ein visionärer Blick nach vorne.

Während Analysten die geschärfte Margenfokussierung positiv bewerten, fragen sich Anleger: Reicht Kostendisziplin allein, um den Aktienkurs nachhaltig zu beflügeln? Die Q3-Zahlen am 13. November werden zeigen, ob die Neuausrichtung bereits operative Erfolge bringt - oder ob Merck noch immer auf der Suche nach dem großen Wachstumsmotor ist.

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