Die Lage bei Mercedes-Benz wird immer dramatischer. Während die Aktie weiter um das 3-Jahrestief von 47 Euro kämpft, präsentiert der Stuttgarter Konzern erneut desaströse Absatzzahlen. Im zweiten Quartal brachen die Verkäufe um 9 Prozent auf nur noch 454.000 Fahrzeuge ein. Für die Anleger stellt sich die bange Frage: Ist das erst der Anfang einer noch tieferen Krise?

Källenius unter Beschuss

Die Kritik an CEO Ola Källenius wird lauter. Der schwedische Manager, der Mercedes einst souverän aus der Zetsche-Krise führte, steht nun selbst im Kreuzfeuer. Seine vor drei Jahren eingeleitete Luxus-Strategie - weg vom Volumengeschäft, hin zu margenstarken Premiummodellen - scheint sich als Sackgasse zu erweisen.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Während andere Autobauer zumindest in Teilbereichen Stabilität zeigen, sackt Mercedes kontinuierlich ab. Experten und Investoren fragen sich mittlerweile offen, ob die strategische Neuausrichtung noch zeitgemäß ist.

Prognosesenkung im Anmarsch?

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Die schwachen Absatzdaten nähren die Furcht vor einer erneuten Gewinnwarnung. Nach den bereits erfolgten Prognosekürzungen der vergangenen Monate droht dem Konzern ein weiterer Vertrauensverlust bei den Anlegern. Die Luxus-Offensive, die eigentlich höhere Margen und stabilere Gewinne bringen sollte, entwickelt sich zum Bumerang.

Besonders bitter: Während Mercedes strauchelt, profitiert paradoxerweise die abgespaltene Lkw-Sparte Daimler Truck von der Trennung. Der Nutzfahrzeughersteller kündigte sogar ein neues Aktienrückkaufprogramm über zwei Milliarden Euro an - ein Signal der Stärke, das bei der Pkw-Marke derzeit undenkbar wäre.

Kein Licht am Horizont

Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Mercedes steckt in einer tiefen strukturellen Krise. Der Abverkauf der Aktie spiegelt das schwindende Vertrauen der Investoren in die Strategie des Managements wider. Ohne grundlegende Kurskorrektur dürfte sich die Talfahrt fortsetzen.

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