Marvell Technology: KI-Versprechen auf dem Prüfstand

Der Chip-Designer Marvell Technology steht an einem Wendepunkt. Während die künstliche Intelligenz die Halbleiterbranche befeuert, zeigt der jüngste Quartalsbericht des Unternehmens eine beunruhigende Diskrepanz zwischen Rekordergebnissen und verhaltener Prognose. Die entscheidende Frage: Handelt es sich nur um eine kurzfristige Delle oder deutet sich hier ein grundlegendes Problem an?
Ernüchternde Prognose trotz Rekordzahlen
Marvells zweites Quartal des Fiskaljahres 2026 brachte zwar beeindruckende Zahlen: Der Umsatz kletterte um 58 Prozent auf 2,006 Milliarden US-Dollar und der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 0,67 US-Dollar. Doch die Freude währte nur kurz. Die Prognose für das dritte Quartal fiel mit erwarteten 2,06 Milliarden US-Dollar deutlich unter die Analystenerwartungen von 2,11 Milliarden US-Dollar.
Besonders schmerzhaft: Selbst im Kerngeschäft mit Data-Centern verfehlte Marvell die Erwartungen knapp. Die Umsätze in diesem Segment beliefen sich auf 1,49 Milliarden US-Dollar und blieben damit hinter den erhofften 1,51 Milliarden US-Dollar zurück.
Analysten zeigen sich gespalten
Die Reaktionen der Marktbeobachter fielen gemischt aus. Einige Analysten wie Kevin Cassidy von Rosenblatt verwiesen auf schwächere Auslieferungen von Data-Center-ASICs, während andere wie James Schneider von Goldman Sachs eine vorsichtige Haltung beibehielten und langsamere Fortschritte bei kundenspezifischen Siliziumprojekten bemängelten.
Marvell selbst führte die enttäuschende Prognose auf den früher als erwartet abgeschlossenen Verkauf seines Automotive-Ethernet-Geschäfts zurück. Dieser Deal hätte der Prognose sonst etwa 60 Millionen US-Dollar an Umsatz hinzugefügt.
Langfristige Chancen vs. kurzfristige Risiken
Trotz der aktuellen Enttäuschung bleibt Marvell ein Schlüsselplayer im boomenden KI-Infrastrukturmakrt. Das Unternehmen liefert maßgeschneiderte Chips und optische Verbindungstechnologien für Hochleistungs-Rechenzentren und hat bereits bedeutende Design-Wins mit Cloud-Giganten wie Amazon und Microsoft erzielt.
Allerdings mehren sich die Bedenken: Reduzierte Inhalte in Amazons nächster Chip-Generation und mögliche Verzögerungen bei Microsofts "Maia"-Chip-Projekt könnten die Erträge in spätere Perioden verschieben. Dennoch stiegen die Data-Center-Umsätze im Quartal beachtliche 69 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ausblick bleibt ungewiss
Die Wall Street diskutiert intensiv über den richtigen Zeitpunkt und das Ausmaß der Erträge aus Marvells großen KI-Chip-Programmen. Investoren werden die Entwicklung der kundenspezifischen Silizium-Pipeline genau beobachten müssen, um die langfristige Tragfähigkeit der aktuell enttäuschten Erwartungen beurteilen zu können.
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