Lynas Rare Earths steht vor einem Rückschlag in den USA: Genehmigungsprobleme für Abwässer könnten den Bau der geplanten Verarbeitungsanlage in Texas stoppen – und damit ein Pentagon-Projekt im Umfang von bis zu 258 Millionen US-Dollar treffen. Gleichzeitig meldet das Unternehmen 2025 operative Fortschritte in Malaysia und Australien, während die Aktie stark schwankt.

  • Texas-Anlage „hoch wahrscheinlich auf Eis“ wegen Abwasser-Genehmigung
  • Bis zu 258 Mio. US-Dollar Pentagon-Finanzierung gefährdet
  • 2025 operative Meilensteine bei schweren Seltenen Erden in Malaysia
  • Aktie rund 41 % unter Oktober-Hoch, aber starkes Plus auf Jahressicht

Texas-Projekt unter Druck

Ende Dezember wurde bekannt, dass die Pläne für eine Seltene-Erden-Anlage in Texas „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ gestoppt werden. Hintergrund sind ungelöste Fragen zur Einleitung von Abwässern, die sich im Laufe des Jahres 2025 zunehmend zugespitzt haben.

Bereits im April hatte Lynas auf Probleme bei der Wasseraufbereitung hingewiesen und vor steigenden Projektkosten gewarnt. Im Oktober sprach das Management dann von erheblicher Unsicherheit über die weitere Umsetzung des Projekts.

Pentagon-Gelder auf dem Spiel

Die geplante Anlage in Texas hat hohe strategische Bedeutung für die US-Rüstungsindustrie. Das US-Verteidigungsministerium hatte 2023 zugesagt, bis zu 258 Millionen US-Dollar in den Aufbau der Anlage zu investieren. Vorgesehen war, dass die Texasanlage Material aus der bestehenden Light- und Heavy-Rare-Earth-Anlage in Malaysia verarbeitet, ergänzt durch einen kommerziellen Abnahmevertrag mit dem Pentagon.

Ein mögliches Aus für das Projekt käme zu einem Zeitpunkt, an dem westliche Regierungen ihre Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen für Verteidigungs- und Hightech-Anwendungen verringern wollen. Damit hätte die Verzögerung über Lynas hinaus industriepolitische Relevanz.

Operative Fortschritte 2025

Trotz des Gegenwinds in Texas bleibt die strategische Position des Unternehmens stark. Lynas ist weiterhin der größte Produzent Seltener Erden außerhalb Chinas und hat 2025 mehrere wichtige Projekte vorangetrieben.

Schwere Seltene Erden aus Malaysia

Mitte 2025 startete Lynas in Malaysia die kommerzielle Produktion getrennter schwerer Seltener Erden, darunter Dysprosium und Terbium. Damit ist das Unternehmen der einzige Anbieter außerhalb Chinas, der sowohl getrennte leichte als auch schwere Seltene-Erden-Oxide in industriellem Maßstab liefert. Dieser Status zieht verstärkte Aufmerksamkeit von Regierungen und Rüstungsunternehmen im Westen auf sich.

Ausbau der Kapazitäten

Ende Oktober kündigte Lynas in Malaysia eine neue Anlage zur Trennung schwerer Seltener Erden im Umfang von 180 Millionen australischen Dollar (rund 117 Millionen US-Dollar) an. Die Einrichtung soll bis zu 5.000 Tonnen schweres Feedstock pro Jahr verarbeiten können. CEO Amanda Lacaze betonte, die Nachfrage sei hoch, und Lynas könne bei Abnehmern und Preisen selektiv vorgehen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Lynas?

Parallel wurde die neue Verarbeitungsanlage in Kalgoorlie in Westaustralien in den globalen Verbund integriert. Sie erweitert die Kapazitäten für das Aufbrechen und Auslaugen des Erzes und stützt so die geplante Produktionsausweitung.

Kursentwicklung und Marktlage

Die Aktie zeigte in den vergangenen Monaten große Schwankungen. Am 14. Oktober markierte der Titel ein 52-Wochen-Hoch von 21,96 australischen Dollar, danach setzte eine deutliche Korrektur ein. Heute schloss die Aktie bei 12,93 australischen Dollar – rund 41 % unter dem Hoch.

Auf Jahressicht liegt der Wert dennoch klar im Plus. Je nach Betrachtungszeitraum ergibt sich für 2025 ein Zuwachs von etwa 95 bis 101 %, auf ein Jahr gerechnet rund 84 bis 95 %. Die Spanne der 52-Wochen-Kurse reicht von 6,16 australischen Dollar Ende Januar bis zum Oktober-Hoch, was die ausgeprägte Volatilität im Jahresverlauf unterstreicht.

Institutionelle Investoren und Bewertungen

Rund 58 % der Anteile liegen bei institutionellen Investoren. Zu den größten gehören AustralianSuper mit 8,4 %, Hancock Prospecting mit 7,6 % und State Street Global Advisors mit 6,9 %. Analysten sind geteilter Meinung; im Schnitt liegt das Kursziel bei etwa 15,77 australischen Dollar und damit über dem aktuellen Kursniveau.

Geopolitik und Marktumfeld

Lynas agiert in einem politisch sensiblen Umfeld. Im Oktober 2025 unterzeichneten die USA und Australien einen „Critical Minerals and Rare Earths Framework“-Rahmen, in dem beide Länder jeweils mindestens 1 Milliarde US-Dollar für den Aufbau und die Sicherung von Lieferketten für kritische Rohstoffe zusagen.

Chinas Exportbeschränkungen für Dysprosium ab April 2025 haben die Bedeutung alternativer Lieferanten zusätzlich hervorgehoben. Westliche Abnehmer zahlen laut Berichten teils das Vierfache des chinesischen Inlandspreises, um gesicherte Mengen zu erhalten. Eine jüngere Entspannung im Handelskonflikt, inklusive einer Vereinbarung zur Verschiebung chinesischer Exportkontrollen um ein Jahr, hat allerdings zur Kurskorrektur bei Seltene-Erden-Werten seit Oktober beigetragen.

Ausblick und nächste Termine

Lynas richtet seine im August 2025 vorgestellte „Towards 2030“-Strategie auf zwei Schwerpunkte aus: höhere Erträge aus den getätigten Investitionen und weiteres Wachstum durch zusätzlichen Downstream-Ausbau sowie Partnerschaften in Metall- und Magnet-Wertschöpfungsketten außerhalb Chinas.

In den kommenden Monaten rücken vor allem drei Punkte in den Vordergrund:

  • Entscheidung oder Klarstellung zur Zukunft des Texas-Projekts und möglichen Alternativen
  • Fortschritte beim Bau und Hochlauf der neuen Anlage für schwere Seltene Erden in Malaysia
  • Produktionsdaten aus den erweiterten Standorten, insbesondere zur Rampe der schweren Oxide

Ein wesentlicher nächster Meilenstein ist der Halbjahresbericht im Februar 2026. Dann will das Management aktualisierte Aussagen zum Produktionshochlauf und zu den Marktbedingungen liefern, einschließlich möglicher finanzieller und strategischer Auswirkungen des US-Projekts.

Lynas-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Lynas-Analyse vom 30. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Lynas-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Lynas-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Lynas: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...