Stromausfälle und Produktionsstopps sind eigentlich Gift für jeden Aktienkurs. Doch Lynas Rare Earths überrascht nach der Bekanntgabe massiver Probleme im australischen Werk Kalgoorlie mit einer unerwarteten Kursstabilität. Ignorieren Anleger die Risiken oder ist das Vertrauen in die langfristige Strategie stark genug, um diesen operativen Rückschlag wegzustecken?

Dunkle Wolken über Kalgoorlie

Im Zentrum der aktuellen Turbulenzen steht die Verarbeitungsanlage für Seltene Erden in Kalgoorlie, Westaustralien. Das Management musste eingestehen, dass die Stromversorgung der Anlage im Jahr 2025 zunehmend instabil wurde, was im November in einer Serie schwerwiegender Ausfälle gipfelte.

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Die Ironie dabei: Die Probleme stammen ausgerechnet von der Anbindung an das Eastern Goldfields Load Permissive Scheme (ELPS) von Western Power. Lynas hatte sich diesem Netz 2021 angeschlossen, um Zugang zu sauberer Energie zu erhalten und Dieselgeneratoren zu vermeiden. Doch die Zuverlässigkeit lässt zu wünschen übrig. Die Frequenz und Dauer der Unterbrechungen machen einen stabilen Betrieb derzeit unmöglich.

Ein Monat Produktion fehlt

Die operativen Folgen sind konkret und schmerzhaft. Das Unternehmen rechnet für das laufende Quartal mit einem Produktionsausfall, der dem Volumen eines ganzen Monats entspricht. Erschwerend kommt hinzu, dass das malaysische Werk derzeit planmäßige Wartungsarbeiten an den Brennöfen durchführt. Ein Hochfahren der dortigen Kapazitäten, um den Ausfall in Australien abzufedern, ist daher ausgeschlossen.

Dennoch gibt das Management leichte Entwarnung für die Lieferketten: Trotz der Engpässe sollen die Anforderungen der Schlüsselkunden erfüllt werden.

Anleger bleiben überraschend cool

Wer nun einen panikartigen Abverkauf erwartet hätte, sieht sich getäuscht. Die Lynas-Aktie zeigte sich im frühen Handel am Dienstag bemerkenswert widerstandsfähig und konnte sogar leicht zulegen. Auch der Blick auf den Schlusskurs vom Vortag bei 8,77 € zeigt, dass der Titel trotz der Nachrichtenlage nicht ins Bodenlose fällt.

Marktteilnehmer bewerten die Situation offensichtlich differenzierter. Das allgemeine Kaufinteresse im Sektor der Seltenen Erden scheint als Puffer zu wirken. Investoren fokussieren sich offenbar weniger auf den kurzfristigen Produktionsknick, sondern honorieren die sofort eingeleiteten Gegenmaßnahmen des Unternehmens.

Der Plan zur Rettung

Um die Abhängigkeit vom instabilen Stromnetz zu beenden, forciert Lynas nun drastische Schritte. Das Management arbeitet mit Hochdruck an "Off-Grid"-Lösungen, um die Energieversorgung kurzfristig und autark zu stabilisieren.

Zudem zeigt sich das Unternehmen optimistisch bezüglich der Aufholjagd: Gelingt die Implementierung der externen Stromlösungen, will Lynas den verlorenen Produktionsumfang noch innerhalb des laufenden Geschäftsjahres (bis Juni 2026) wieder hereinholen. Die Börse wettet darauf, dass dieser Plan aufgeht und die Lieferengpässe nur eine temporäre Delle im Wachstumspfad bleiben.

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