Lynas Aktie: Politischer Gegenwind
Die Papiere von Lynas Rare Earths haben heute an der ASX nachgegeben. Auslöser sind Medienberichte über neuen politischen Widerstand in Malaysia, der die anstehende Verlängerung der Betriebslizenz belastet. Parallel spielen zum Jahresende Gewinnmitnahmen eine Rolle.
Im Kern geht es um die Frage, wie groß das Risiko ist, dass die Lizenzverlängerung durch die malaysische Politik ausgebremst wird.
Neuer Druck aus Malaysia
Ein Bericht von gestern rückt eine bereits im November geäußerte Forderung des Abgeordneten Wan Ahmad Fayhsal Wan Ahmad Kamal erneut in den Mittelpunkt. Er hatte am 27. November im Parlament ein Verbot eines neuen Betriebsplans von Lynas verlangt und ein „temporäres Moratorium“ gefordert, bis offene Fragen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle vollständig geklärt sind.
Der Politiker argumentiert laut Medienberichten, Malaysia dürfe „nicht denselben Fehler wiederholen“. Er kritisiert, Lynas habe über zwölf Jahre Steuervergünstigungen erhalten, während Umwelt- und Strahlenrisiken von der lokalen Bevölkerung getragen würden. Die Position erhält durch die aktuelle Berichterstattung neuen Auftrieb.
Die Debatte fällt in eine heikle Phase. Die Bundesregierung in Kuala Lumpur arbeitet derzeit an der Verlängerung der Betriebslizenz von Lynas, um Verpflichtungen aus dem im Oktober 2025 mit den USA geschlossenen Reciprocal Trade Agreement (ART) zu erfüllen. Das Abkommen soll Lieferketten für kritische Rohstoffe absichern und Malaysia als wichtigen Partner in der US-Strategie zur Diversifizierung weg von China positionieren.
An der Börse reagierte der Markt zwar sensibel, aber ohne Panik. Die Aktie rutschte von 12,59 AUD am Dienstag auf ein Tagestief um 12,40 AUD und lag damit zur Mittagszeit rund 1,5 % im Minus. Beobachter verweisen darauf, dass die Konsolidierung durch Gewinnmitnahmen verstärkt wird: Der Titel liegt im Jahresverlauf 2025 nahezu 90 % im Plus.
Geopolitischer Kontext und Abfallthema
Die Vorgänge in Malaysia zeigen, wie eng operative Planung, Innenpolitik und Geopolitik bei Lynas verflochten sind.
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Kurs- und Unternehmensentwicklung: Trotz des Rücksetzers heute gehört die Aktie 2025 zu den klaren Gewinnern. Treiber waren der Hochlauf der Verarbeitungsanlage im australischen Kalgoorlie sowie gestiegene Preise für Seltene-Erden-Oxide. Vor diesem Hintergrund wirkt die aktuelle Korrektur moderat.
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Abfallentsorgung als Dauerstreitpunkt: Besonders umstritten ist das Water Leach Purification (WLP)-Restmaterial, das geringe Mengen natürlich vorkommender Radioaktivität (NORM) enthält. Diese Frage sorgt in Malaysia seit über einem Jahrzehnt für politische Diskussionen. Lynas verweist darauf, dass die Anlagen sicher betrieben würden und internationalen Standards der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) entsprechen. Dennoch bleibt das Thema ein wiederkehrendes Argument für politische Gegner des Projekts.
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Strategische Bedeutung: Das ART-Abkommen unterstreicht die Rolle von Lynas als größten Produzenten separierter Seltenerden außerhalb Chinas. Für die USA hat der Weiterbetrieb der Anlage in Kuantan damit sicherheitspolitische Relevanz. Für die malaysische Regierung entsteht damit ein Spannungsfeld zwischen internationalen Verpflichtungen und innenpolitischem Druck.
Ausblick auf Anfang 2026
In den kommenden Tagen dürfte die offizielle Reaktion der malaysischen Regierung auf die Forderungen nach einem Moratorium entscheidend für die Stimmung bleiben. Eine klare Absage an eine Aussetzung des Betriebs würde den Druck von der Aktie nehmen, während eine formelle Überprüfung zusätzliche Schwankungen auslösen könnte.
Operativ richtet sich der Blick nun auf den Quartalsbericht im Januar 2026. Das Management will dort zum Stand der Lizenzverlängerung sowie zu den Produktionszahlen aus der Mt-Weld-Erweiterung informieren. Charttechnisch pendelt der Kurs zum Jahresende um eine kurzfristige Unterstützungszone von 12,30 bis 12,40 AUD, deren Verteidigung für den starken Aufwärtstrend des Jahres 2025 von Bedeutung ist.
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