Die Lululemon-Aktie erlebt einen brutalen Kurssturz. Nach den Quartalszahlen vom Donnerstagabend sackte der Titel im nachbörslichen Handel um über 17 Prozent auf 170,59 Dollar ab. Trotz eines überraschenden Gewinnsprungs schockierte der kanadische Athleisure-Riese mit einer drastischen Prognosesenkung für das Gesamtjahr.

Der Gewinn je Aktie kletterte im zweiten Quartal auf 3,10 Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 2,87 Dollar deutlich. Doch der Umsatz von 2,53 Milliarden Dollar verfehlte knapp die Erwartungen von 2,54 Milliarden. Diese gemischte Bilanz war jedoch nur der Vorgeschmack auf das, was folgen sollte.

Prognose-Schock lässt Anleger verzweifeln

Das Management um CEO Calvin McDonald zerschlug mit der neuen Jahresprognose alle Hoffnungen der Investoren. Der erwartete Jahresumsatz schrumpfte von ursprünglich 11,15 bis 11,30 Milliarden Dollar auf nur noch 10,85 bis 11,0 Milliarden. Beim Gewinn je Aktie folgte ein noch härterer Schnitt: Statt der avisierten 14,58 bis 14,78 Dollar werden nun lediglich 12,77 bis 12,97 Dollar erwartet.

Was steckt hinter diesem dramatischen Einbruch? McDonald machte vor allem das schwächelnde US-Geschäft verantwortlich. Während internationale Märkte wie China weiterhin zweistellig wachsen, kämpft das Unternehmen in seiner wichtigsten Region mit sinkenden Verkaufszahlen.

Produktstrategie völlig verfehlt

Besonders bitter: Lululemon hat offenbar seine eigenen Erfolgsrezepte vergessen. Das Unternehmen räumte ein, die Produktlebenszyklen in den lukrativen Bereichen Lounge- und Freizeitkleidung viel zu lange laufen gelassen zu haben. Kernfranchises wie Scuba, SoftStream und Dance Studio stießen bei den Kunden zunehmend auf Desinteresse.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Lululemon?

Die Folge: Treue Stammkunden wandten sich ab, weil das Sortiment zu vorhersehbar geworden war. Während neue Styles wie Daydrift und BeCalm durchaus ankamen, reichte dies nicht aus, um die Verluste bei den etablierten Produktlinien zu kompensieren.

Kostenexplosion durch Zollkrieg

Zusätzlich kämpft Lululemon mit explodierenden Kosten durch neue Importzölle. Die Streichung der De-minimis-Ausnahme und höhere Zollsätze werden dem Unternehmen 2026 voraussichtlich rund 320 Millionen Dollar an zusätzlichen Belastungen bescheren. Etwa zwei Drittel der US-E-Commerce-Bestellungen wurden bisher über Kanada abgewickelt, um Zölle zu sparen - diese Schlupflöcher sind nun geschlossen.

CFO Meghan Frank kündigte zwar Gegenmaßnahmen an, darunter strategische Preiserhöhungen und Kostensenkungen. Doch selbst mit diesen Mitteln lässt sich nur etwa die Hälfte der zusätzlichen Belastungen auffangen.

Mit einem Jahresverlust von über 46 Prozent gehört die Lululemon-Aktie zu den schwächsten Titeln im Konsumgüterbereich. Die Analysten von Raymond James und Barclays bleiben skeptisch und warten auf konkrete Verbesserungen im US-Geschäft, bevor sie ihre Einschätzung überdenken.

Anzeige

Lululemon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Lululemon-Analyse vom 5. September liefert die Antwort:

Die neusten Lululemon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Lululemon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Lululemon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...