Lufthansa Aktie: Riskante Manöver?

Ein EU-Gericht droht die milliardenschwere Corona-Rettung zu kippen - just in dem Moment, wo Lufthansa endlich operativ auf die Überholspur zu schalten scheint. Während die Airline mit Rekordgewinnen glänzt, könnte ein juristisches Nachspiel die mühsame Erholung zunichtemachen. Steht dem Aufschwung jetzt ein böses Erwachen bevor?
EU-Angriff auf Staatshilfen: Die tickende Zeitbombe
Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs empfahl die Ablehnung von Lufthansas Berufung gegen die COVID-Rekapitalisierung in Höhe von 6 Milliarden Euro. Obwohl die Staatshilfen bereits zurückgezahlt sind, könnte eine negative Gerichtsentscheidung zu zusätzlichen Auflagen oder sogar Rückforderungen führen.
Das Urteil stellt die Airline vor ein fundamentales Problem: Gerade jetzt, wo das operative Geschäft Fahrt aufnimmt, droht eine rechtliche Altlast den gesamten Sanierungserfolg zu gefährden. Die Aktie notiert bereits rund 13 Prozent unter ihrem Jahreshoch - ein deutliches Signal der Skepsis.
Q3-Zahlen: Lichtblick mit Schattenseiten
Am 30. Oktober werden die Quartalszahlen erwartet, nachdem Lufthansa im zweiten Quartal mit einem bereinigten EBIT von 871 Millionen Euro (+27%) bereits starke Zahlen vorgelegt hatte. Die positive Entwicklung speiste sich aus:
- Robuster Passagiernachfrage
- Günstigeren Treibstoffkosten
- 18% Wachstum bei Zusatzerlösen
- Deutlich verbesserter operativer Stabilität
Doch kann die Airline diesen Schwung angesichts der jüngsten Entwicklungen überhaupt nutzen?
Analysten-Krieg: Unterbewertet oder Abwärtspotenzial?
Während Morgan Stanley mit einem "Underweight"-Rating und einem Kursziel von nur 5,40 Euro extrem pessimistisch bleibt, sehen andere Häuser durchschnittlich 7,30 Euro für fair an. Die Diskrepanz könnte kaum größer sein - und spiegelt die Zerrissenheit des gesamten Marktes wider.
Die fundamentale Bewertung spricht eigentlich für die Bullen: Mit einem KGV von nur 5,0 gilt die Aktie als unterbewertet. Doch die Risiken sind real:
- Hohe Standortkosten in Deutschland
- Anhaltende Tarifkonflikte mit Pilotengewerkschaften
- Mögliche Nachforderungen aus der Staatshilfen-Affäre
Turnaround-Programm zeigt Zähne
Immerhin: Das umfassende Sanierungsprogramm mit über 700 Einzelmaßnahmen beginnt zu wirken. Drei Viertel der Maßnahmen sind definiert, über 300 bereits in Umsetzung. Die verbesserte Pünktlichkeit und reduzierte Kompensationszahlungen zeigen, dass die operative Wende greift.
Doch die entscheidende Frage bleibt: Reicht das, um die juristischen Altlasten und strukturellen Kostenprobleme auszugleichen? Die Q3-Zahlen Ende Oktober werden zeigen, ob Lufthansa den Teufelskreis aus äußeren Bedrohungen und internen Herausforderungen durchbrechen kann - oder ob die Erholung schon wieder vorbei ist, bevor sie richtig begann.
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