Leonardo wandelt sich vom klassischen Rüstungskonzern zum High-Tech-Integrator und setzt dabei voll auf künstliche Intelligenz. Mit der heutigen Vorstellung eines "digitalen Schutzschildes" für Europa will das Unternehmen die Verteidigung des Kontinents revolutionieren und technologisch neue Maßstäbe setzen. Doch reicht diese Innovationskraft aus, um die Aktie nach der jüngsten Korrektur wieder nachhaltig anzuschieben?

Europas Antwort auf den "Iron Dome"

Der italienische Rüstungsriese dominierte heute die Schlagzeilen mit einer klaren Botschaft: Die Zukunft ist digital und autonom. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand die Enthüllung des "Michelangelo Dome". Dabei handelt es sich um ein KI-basiertes Luftverteidigungssystem, das Europa vor Raketen- und Drohnenangriffen schützen soll. CEO Roberto Cingolani bezeichnete das Projekt als das potenziell "größte Integrationsprogramm der Verteidigungsindustrie".

Das System funktioniert ähnlich wie der israelische "Iron Dome", ist aber speziell auf das europäische Szenario zugeschnitten. Durch den Einsatz fortgeschrittener künstlicher Intelligenz koordiniert "Michelangelo" verschiedene Sensoren und Abwehrplattformen zu einem einheitlichen digitalen Schutzschild. Dieser Schritt unterstreicht Leonardos Bestreben, von den geopolitischen Spannungen und dem europäischen Wunsch nach mehr Verteidigungsautonomie zu profitieren.

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Neue Feuerkraft und pünktliche Lieferung

Neben der Software-Offensive rüstet Leonardo auch bei der Hardware auf. Das Unternehmen präsentierte das Artilleriesystem RH1-155/52 HITFIRE, das über einen vollautomatischen Lademechanismus verfügt und bis zu zehn Schuss pro Minute abfeuern kann. Mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern (bei Nutzung von Vulcano-Munition) zielt Leonardo auf die Modernisierung der europäischen Landstreitkräfte ab. Die volle Einsatzbereitschaft wird für Mitte 2026 bis Anfang 2027 erwartet.

Auch operativ liefert der Konzern: Die polnische Armee erhielt heute den ersten im Inland gefertigten AW149-Mehrzweckhubschrauber. Dies beweist, dass der Technologietransfer von Italien nach Polen funktioniert und verringert das Risiko bei einem der wichtigsten Exportverträge des Unternehmens. Gleichzeitig schreitet das "Global Combat Air Programme" (GCAP) zur Entwicklung eines Kampfjets der sechsten Generation gemeinsam mit Großbritannien und Japan voran.

Wandel zum Tech-Konzern

Trotz der Fülle an positiven Nachrichten und einem prall gefüllten Auftragsbuch von über 44 Milliarden Euro gönnt sich der Aktienkurs aktuell eine Verschnaufpause. Der Titel notiert heute leicht im Minus bei knapp 46 Euro und setzt damit die Konsolidierung der letzten Wochen fort, in denen das Papier auf 30-Tage-Sicht rund 11 Prozent einbüßte.

Dennoch bewerten Marktbeobachter den strategischen Schwenk positiv. Der Wandel vom reinen Hardware-Hersteller zum Systemintegrator rechtfertigt in den Augen vieler Investoren einen Bewertungsaufschlag. Entscheidend wird nun sein, wie schnell Leonardo für seine neuen Systeme – insbesondere den "Michelangelo Dome" und HITFIRE – zahlende Erstkunden gewinnen kann.

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