Lenzing zieht die Reißleine: Der österreichische Faserhersteller trennt sich überraschend von seiner gesamten Kunststoffsparte. Mit dem Verkauf an den kanadischen Spezialisten AvenEx setzt das Unternehmen ein klares Signal – doch was bedeutet dieser radikale Schritt wirklich für die Zukunft?

Überraschungscoup mit System

Völlig unerwartet gab Lenzing den Verkauf seiner Kunststofftochter Lenzing Plastics bekannt. Der Deal mit dem kanadischen Mehrschicht-Laminat-Hersteller AvenEx ist mehr als nur ein Asset-Deal – er markiert eine strategische Zäsur:

  • Reinigung der Geschäftsstruktur: Lenzing wird zum Pure-Play im nachhaltigen Faserbereich
  • Standortsicherung: AvenEx garantiert den Erhalt aller Arbeitsplätze in Lenzing
  • Zukunftspläne: Der Käufer will den Standort zum europäischen F&E-Zentrum ausbauen

"Dies ist kein Notverkauf, sondern eine bewusste Fokussierung", deutet ein Branchenkenner an. Tatsächlich rückt damit das Kerngeschäft mit Spezialfasern für Textilien und technische Anwendungen in den Mittelpunkt.

Pure-Play für Nachhaltigkeit – Chance oder Risiko?

Die Konsequenzen für die Lenzing-Aktie sind vielfältig. Einerseits profitiert der Titel nun von einem schlankeren, klareren Geschäftsmodell, das perfekt auf Megatrends wie Kreislaufwirtschaft und Ökologie ausgerichtet ist. Andererseits gibt das Unternehmen mit der Kunststoffsparte ein etabliertes Standbein ab.

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Die wichtigsten Auswirkungen im Überblick:

  • Höhere Fokussierung auf nachhaltige Fasern
  • Freisetzung von Managementkapazitäten
  • Potenzial für gezieltere Investitionen im Kerngeschäft
  • Wegfall eines diversifizierenden Geschäftsbereichs

Markt reagiert verhalten – Langfristchance?

Die Börse zeigte sich am Freitag nur leicht beeindruckt: Die Aktie notierte mit 25,55 Euro nahezu unverändert (-0,39%). Doch der Blick auf die größere Zeithorizonte zeigt ein differenzierteres Bild: Seit Jahresanfang liegt das Papier zwar noch 13,5% im Minus, hat aber allein im letzten Monat 13,8% zugelegt.

Kann der Verkauf der Kunststoffsparte den Turnaround beschleunigen? Die Antwort wird davon abhängen, wie schnell Lenzing die freiwerdenden Ressourcen in Wachstumsprojekte lenken kann. Eins ist klar: Mit diesem Schritt hat sich das Unternehmen entschieden – jetzt muss die Strategie aufgehen.

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