Der Lebensmittelriese Kraft Heinz will sich in zwei eigenständige Unternehmen aufspalten – eine drastische Maßnahme für einen Konzern, der seit sieben Quartalen schrumpfende Umsätze verzeichnet. Während die Aktie unter Druck steht und Verbraucher zunehmend auf gesündere Alternativen setzen, soll die Aufspaltung den Turnaround bringen. Doch kann dieser radikale Schritt wirklich die Wende einleiten?

Aufspaltung schockt die Märkte

Am 2. September 2025 verkündete Kraft Heinz die Pläne zur steuerfreien Abspaltung, die bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen sein soll. Die Reaktion an der Börse war heftig: Die Aktie stürzte um rund 7 Prozent ab und schloss bei 26,02 Dollar.

Die beiden neuen Unternehmen werden sich klar unterscheiden:

Global Taste Elevation Co. übernimmt die wachstumsstarken Bereiche wie Heinz-Ketchup, Philadelphia-Frischkäse und Kraft Mac & Cheese
North American Grocery Co. erhält die schwächelnden Grocery-Marken wie Oscar Mayer, Kraft Singles und Lunchables

Alarmierende Zahlen treiben Entscheidung

Die Aufspaltung kommt nicht von ungefähr: Kraft Heinz kämpft mit massiven operativen Problemen. Im zweiten Quartal 2025 sanken die organischen Nettoumsätze erneut um 2 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar – das siebte Quartal in Folge mit rückläufigen Zahlen.

Noch dramatischer sehen die Gewinnaussichten aus: Für das dritte Quartal 2025 erwarten Analysten nur noch 0,59 Dollar Gewinn je Aktie – ein Einbruch von 22,67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Gesamtjahr 2025 dürfte mit 2,58 Dollar je Aktie um 15,69 Prozent schwächer ausfallen.

Wall Street bleibt skeptisch

Die Analystengemeinde reagiert verhalten auf die Radikalkur. Piper Sandler bestätigte zwar das "Neutral"-Rating, senkte aber die Gewinnschätzungen für 2025 von 2,60 auf 2,56 Dollar und für 2026 von 2,76 auf 2,67 Dollar. Der Konsens liegt bei "Hold" mit einem durchschnittlichen Kursziel von 30,29 Dollar.

Besonders aussagekräftig: In den vergangenen 30 Tagen senkten 13 Analystenhäuser ihre Prognosen, während nur eine Firma optimistischer wurde.

Vorbild Kellogg macht Hoffnung

Der Mut zur Aufspaltung kommt nicht aus dem Nichts: Kellogg hatte 2023 erfolgreich in Kellanova und WK Kellogg geteilt. Seither legten Kellanova-Aktien um 50,7 Prozent zu, WK Kellogg sogar um 72,1 Prozent – während Kraft Heinz im gleichen Zeitraum 17,5 Prozent verlor.

Die neue Global Taste Elevation Co. soll mit 15,4 Milliarden Dollar Umsatz und 4 Milliarden Dollar EBITDA eine attraktive 26-Prozent-Marge erzielen. North American Grocery Co. plant mit 10,4 Milliarden Dollar Umsatz bei einer 20-Prozent-Marge als Cash-Cow zu fungieren.

Gesundheitstrend wird zur Bedrohung

Ein entscheidender Faktor verschärft die Lage: Die "Make America Healthy Again"-Bewegung unter Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. nimmt künstliche Zusatzstoffe ins Visier. Kalifornien erwägt bereits Gesetze gegen ultra-verarbeitete Lebensmittel – ein direkter Angriff auf Kraft Heinz' Kerngeschäft.

Ehemalige Führungskräfte räumen ein, dass das Management den Trend zu weniger Konservierungsstoffen verschlafen hat. Selbst einfache Änderungen wie der Ersatz von Maissirup durch Rohrzucker im Heinz-Ketchup scheiterten an Kostengründen.

Die Aufspaltung von Kraft Heinz markiert einen Wendepunkt für einen angeschlagenen Riesen. Ob die Radikalkur gelingt, wird sich spätestens am 29. Oktober bei der Vorlage der Q3-Zahlen zeigen. Eines ist sicher: Für das Unternehmen geht es um alles oder nichts.

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