Kraft Heinz Aktie: Führung im Umbruch
Kraft Heinz stellt sich strategisch neu auf – und das gleich auf zwei Ebenen: an der Unternehmensspitze und in der Konzernstruktur. Mit Steve Cahillane kommt ein CEO, der bereits eine große Aufspaltung erfolgreich begleitet hat. Im Raum steht damit die zentrale Frage, ob eine ähnliche Strukturreform auch bei Kraft Heinz den Weg aus der jahrelangen Wachstumsschwäche ebnen kann.
Neuer CEO, neuer Zuschnitt
Zum 1. Januar 2026 übernimmt Steve Cahillane, zuletzt Kopf hinter der Abspaltung von Kellogg in Kellanova und WK Kellogg Co, den CEO-Posten bei Kraft Heinz. Er folgt auf Carlos Abrams-Rivera, der zum Jahreswechsel zurücktritt, dem Unternehmen aber noch bis Anfang März 2026 als Berater zur Verfügung steht. Ziel ist ein geordneter Übergang und eine saubere Vorbereitung der nächsten Schritte.
Kernauftrag für Cahillane ist die geplante Aufspaltung von Kraft Heinz in zwei börsennotierte Gesellschaften. Geplant sind:
- Global Taste Elevation Co.
Fokus auf wachstumsstarke Marken rund um Saucen, Dressings und Würzprodukte. - North American Grocery Co.
Bündelung der margenstabilen, aber langsamer wachsenden Basisprodukte wie Oscar Mayer und Kraft Mac & Cheese.
Der Split soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden. Die Idee dahinter: Das dynamischere „Taste“-Geschäft soll sich mit einem höheren Bewertungsmultiplikator näher an spezialisierten Würz- und Aromaanbietern orientieren, während das klassische Lebensmittelgeschäft eher einkommensorientierte Value-Investoren anspricht.
Die Börse reagiert bislang verhalten positiv. Anleger sehen Potenzial zur Werthebung, bewerten aber die operative Umsetzung als heikel. Integration, Kostenstrukturen, Markenführung – all das muss in zwei Organisationen neu gedacht werden. Dass Cahillane bereits Erfahrung mit genau diesem Modell hat, ist aus Sicht des Aufsichtsrats ein zentraler Pluspunkt.
Doppelter Führungswechsel: Kraft Heinz und Berkshire
Parallel zur Neuaufstellung bei Kraft Heinz verändert sich auch die Spitze des größten Aktionärs. Berkshire-Hathaway-Chef Warren Buffett hatte auf der Hauptversammlung am 3. Mai 2025 angekündigt, sein Amt zum Jahresende 2025 an Greg Abel zu übergeben.
Für Kraft-Heinz-Anteilseigner entsteht damit eine besondere Konstellation: Ein neuer CEO auf operativer Ebene und ein Führungswechsel beim Ankeraktionär fallen zeitlich zusammen. Der Markt bewertet diese Doppelbewegung als Mischung aus Unsicherheit und Chance. Die strategische Rolle, die Berkshire künftig bei Kapitalstruktur, Dividendenpolitik und möglicher Unterstützung des Splits spielt, wird damit zu einem zusätzlichen Beobachtungspunkt.
Bewertung spiegelt Skepsis wider
Fundamental bleibt die Bewertung von Kraft Heinz gedrückt. Das Unternehmen wird aktuell mit einem Forward-KGV von rund 9,6 gehandelt – deutlich unter dem Branchendurchschnitt und unter früheren Niveaus des Konzerns. Darin steckt vor allem eines: ein klarer Risikoaufschlag für mögliche Probleme in der Umsetzung der Aufspaltung sowie die Erinnerung an frühere Abschreibungen auf Markenwerte.
Ein negativer Trailing-KGV in den jüngsten Daten verweist zudem auf einmalige Effekte und bilanzielle Sondereinflüsse, die das Bild der tatsächlichen Ertragskraft verzerren. Genau hier setzt die strategische Trennung an: Die wachstumsorientierte „Global Taste“-Einheit soll von solchen Belastungen entkoppelt und transparenter bewertbar werden, während das Grocery-Geschäft als berechenbarer Cashflow-Lieferant positioniert wird.
Charttechnisch befindet sich die Aktie aktuell auf einem Tiefpunkt: Heute schloss der Kurs bei 20,11 Euro und damit exakt am 52‑Wochen-Tief, rund ein Drittel unter dem Hoch von Ende Februar. Das unterstreicht, wie vorsichtig der Markt die angekündigte Neuaufstellung bisher einpreist.
Nächste Meilensteine
In den kommenden Monaten rücken mehrere Termine in den Fokus: Zum Jahresbeginn 2026 wird Cahillane seine erste strategische Agenda als CEO präsentieren. Im weiteren Jahresverlauf sollen die „Form 10“-Unterlagen für beide künftigen Gesellschaften folgen, in denen Details zu Kapitalstruktur, Verschuldung und Dividendenpolitik offengelegt werden.
Für die Bewertung der Aktie dürften vor allem drei Punkte entscheidend sein: die Präzision des Splitszenarios, konkrete Effizienzziele in beiden Einheiten und der Nachweis, dass sich das Kellogg-Modell auf Kraft Heinz übertragen lässt. Erst wenn hier belastbare Fortschritte sichtbar werden, könnte sich der aktuell deutliche Bewertungsabschlag spürbar verringern.
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