ITM Power wagt einen gewagten Schritt: Der britische Elektrolyse-Spezialist gründet eine deutsche Tochtergesellschaft und will künftig nicht nur Anlagen verkaufen, sondern selbst Wasserstoff produzieren. Ein Paradigmenwechsel, der das Geschäftsmodell fundamental verändern könnte. Doch können die Briten damit endlich den Durchbruch schaffen?

Hydropulse: Wasserstoff als Service

Die neue Tochter Hydropulse GmbH mit Sitz in Berlin soll dezentrale grüne Wasserstoff-Produktionsanlagen bauen, besitzen und betreiben. Statt nur Elektrolyseure zu verkaufen, bietet ITM Power künftig "Wasserstoff als Service" an – und umgeht damit klassische Hürden wie hohe Investitionskosten und Finanzierungsprobleme der Industriekunden.

Das Konzept zielt auf kleine bis mittlere Projekte ab, maßgeschneidert für den jeweiligen Kundenbedarf. Der Fokus liegt zunächst auf Deutschland, Großbritannien und den nordischen Ländern. Spekulativer Merchant-Handel mit Wasserstoff ist ausdrücklich nicht geplant.

Planbare Einnahmen statt Projektgeschäft

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Für ITM Power verspricht die Strategie wiederkehrende und vorhersagbare Umsätze – ein deutlicher Kontrast zum volatilen Projektgeschäft. Gleichzeitig soll die Auslastung der eigenen Produktionskapazitäten steigen und der adressierbare Markt erweitert werden.

Die ersten Projekte befinden sich bereits in der Entwicklung. Das Timing ist geschickt gewählt: Kurz zuvor hatte ITM Power einen Designauftrag für Unipers 120-Megawatt-Projekt Humber H2ub an Land gezogen.

Der Markt reagierte zurückhaltend auf die Ankündigung. Nach der beeindruckenden Rally der vergangenen Monate scheinen Anleger erst einmal abzuwarten, ob der strategische Wandel gelingt.

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