Die IREN-Aktie bleibt unter Druck. Hinter dem Rückgang stehen größere Umschichtungen institutioneller Investoren, Sorgen um die Finanzierung des starken Wachstums und eine deutliche technische Korrektur. Im Zentrum steht die Frage, ob der teure Schwenk Richtung KI-Infrastruktur ohne starke Verwässerung für Aktionäre gelingt.

Institutionelle Verkäufe und technische Schwäche

Ein aktueller Auslöser der Schwäche ist eine Kombination aus negativem Momentum und neuen Daten zur Positionierung großer Anleger. Aus jüngsten Meldungen geht hervor, dass Vontobel Holding Ltd. seinen Anteil an IREN im dritten Quartal um rund 68 % reduziert hat. Die Transaktion liegt zwar zeitlich zurück, die Veröffentlichung der Daten verstärkt jedoch den Druck auf die Aktie und signalisiert Gewinnmitnahmen oder Zurückhaltung angesichts der erhöhten Schwankungen.

Charttechnisch hat sich die Lage eingetrübt. Die Aktie notiert heute deutlich unter ihrer 50-Tage-Linie von rund 50 US-Dollar und setzt damit ihre Korrektur fort. In den vergangenen Wochen hat der Titel knapp 50 % vom 52-Wochen-Hoch nahe 76,87 US-Dollar eingebüßt, das Anfang November erreicht wurde.

Finanzierung des KI-Ausbaus im Fokus

Zusätzlich belastet die Kapitalstruktur. Ein Bericht bei Seeking Alpha betonte am Montag, eine „aggressive Verwässerung sei unvermeidlich“, da IREN den Ausbau seines großen Sweetwater-Rechenzentrums finanziert.

Anfang Dezember hat das Unternehmen eine Finanzierung über 2,27 Milliarden US-Dollar eingeworben, darunter auch wandelbare Anleihen. Diese Mittel sollen den Aufbau der Infrastruktur stützen, die für den KI-Großauftrag mit Microsoft im Volumen von rund 10 Milliarden US-Dollar notwendig ist. Analysten warnen jedoch, dass der enorme Investitionsbedarf zu weiteren Kapitalerhöhungen führen könnte, was bestehende Aktionäre verwässern würde.

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Die jüngste Kombination aus Fremdkapital und Convertibles sollte die Lücke im Ausbau vorerst schließen. Die Kursreaktion zeigt jedoch, dass viele Investoren die Konditionen und den möglichen Überhang aus wandelbaren Schuldtiteln kritisch sehen. Die hohe Schwankungsanfälligkeit der Aktie (Beta über 4,0) verstärkt die Bewegungen zusätzlich und führt bei Stimmungsumschwüngen zu schnellen Abgaben.

Teurer Kurswechsel Richtung KI

IREN (ehemals Iris Energy) vollzieht derzeit den Wandel vom reinen Bitcoin-Miner hin zu einem Anbieter von Hochleistungsrechen- und KI-Infrastruktur. Kernstück ist ein mehrjähriger Milliardenvertrag mit Microsoft über KI-Cloud-Dienste.

Der Deal untermauert das Geschäftsmodell und die Vorteile aus erneuerbaren Energien, rückt aber die Umsetzungsrisiken in den Vordergrund. Der Ausbau erfordert hohe Investitionen in zusätzliche Rechenzentrums-Kapazitäten. Das Unternehmen strebt unter anderem 50 EH/s im Mining-Bereich sowie eine umfangreiche KI-Last an.

Um Ressourcen auf den KI-Bereich zu konzentrieren, hat IREN den Ausbau der Bitcoin-Hashrate in diesem Jahr vorübergehend gestoppt. Die Strategie zielt auf höhere Margen im KI-Geschäft, bringt aber kurzfristig hohe Investitionen und damit eine angespannte Finanzierungsseite mit sich.

Wichtige Kursmarken und Ausblick

Kurzfristig beobachten Marktteilnehmer die Unterstützungszone zwischen 38 und 39 US-Dollar. Ein Rutsch darunter könnte den Weg in Richtung der 200-Tage-Linie bei aktuell etwa 35,35 US-Dollar freimachen.

Trotz der schwachen Kursentwicklung bleibt die Analystenstimmung insgesamt positiv. Das Konsensrating liegt bei „Moderate Buy“, die durchschnittlichen Kursziele bewegen sich deutlich über dem aktuellen Niveau um rund 67 US-Dollar. Die Diskrepanz zwischen den optimistischen Zielmarken und der jüngsten Kursentwicklung zeigt allerdings, dass der Markt eine klare Bestätigung der KI-Strategie einfordert.

Der nächste größere Impuls dürfte von der kommenden monatlichen Investorenpräsentation oder dem nächsten Quartalsbericht ausgehen. Dann muss IREN belegen, dass der hohe Kapitaleinsatz im Bereich AI Cloud Services tatsächlich in absehbarer Zeit in entsprechendes Umsatzwachstum mündet und die aktuelle Verwässerungsangst entschärft.

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