Die Quantencomputer-Revolution steht vor der Tür – und zwei Unternehmen kämpfen um die Vorherrschaft in diesem Billionenmarkt der Zukunft. IonQ und Rigetti Computing haben sich als die führenden börsennotierten Pure-Play-Unternehmen im Quantensektor etabliert. Doch während beide auf dasselbe Ziel zusteuern, könnten ihre Wege unterschiedlicher kaum sein. Welcher Ansatz wird sich durchsetzen – und welche Aktie bietet das bessere Chance-Risiko-Verhältnis für mutige Anleger?

Der Billionenmarkt: Wer hat die besseren Karten?

Der Quantencomputer-Markt verspricht nichts weniger als eine technologische Revolution. Probleme, die selbst die stärksten Supercomputer heute nicht lösen können, sollen in Zukunft im Handumdrehen bewältigt werden. Das Marktpotenzial ist gigantisch: Bis 2035 wird ein Gesamtmarkt von etwa 87 Milliarden Dollar prognostiziert. Zwischen 2030 und 2040 könnten Quantencomputer-Anbieter jährlich zwischen 15 und 30 Milliarden Dollar umsetzen.

IonQ setzt mit einer Marktkapitalisierung von rund 23,25 Milliarden Dollar auf die Ionenfallen-Technologie. Diese gilt als besonders präzise bei der Erzeugung von Qubits – den Grundbausteinen der Quantencomputer. Das Geschäftsmodell? Quantum-Computing-as-a-Service (QCaaS) über große Cloud-Plattformen. Ein cleverer Ansatz, der schnelle Skalierung ermöglicht.

Rigetti Computing kontert mit supraleitenden Qubits und einer Marktkapitalisierung von etwa 15,27 Milliarden Dollar. Der Clou: Rigetti verkauft nicht nur Cloud-Zugänge, sondern auch Hardware. Die 9-Qubit-Novera-Prozessoren gehen direkt an Regierungslabore und Forschungseinrichtungen. Ein Hybrid-Modell, das mehrere Einnahmequellen erschließt.

Innovation als Überlebensfrage: Wer investiert mehr?

Im Quantenrennen entscheidet die Innovationskraft über Sieg oder Niederlage. Beide Unternehmen verbrennen massiv Geld – aber mit gutem Grund.

IonQs Innovationsmaschine läuft auf Hochtouren. Im Gesamtjahr 2024 stand einem Umsatz von 43,1 Millionen Dollar ein Nettoverlust von 331,6 Millionen Dollar gegenüber. Im zweiten Quartal 2025 stiegen die Betriebsausgaben sogar auf 181,3 Millionen Dollar – bei einem Betriebsverlust von 160,6 Millionen Dollar. Die Übernahmen von Oxford Ionics, Lightsynq und Capella zeigen: IonQ kauft sich gezielt Technologie-Vorsprünge ein.

Rigetti hält dagegen mit fokussierter Forschung. 2024 erzielte das Unternehmen Erlöse von 10,79 Millionen Dollar bei einem Nettoverlust von 200,99 Millionen Dollar. Im zweiten Quartal 2025 betrugen die Betriebsausgaben 20,4 Millionen Dollar bei Einnahmen von nur 1,8 Millionen Dollar. Der Fokus liegt auf Multi-Chip-Quantencomputern – das neue Cepheus-1-36Q-System ist der erste Meilenstein.

Innovationskennzahl IonQ Rigetti
Quartalsumsatz (Q2 2025) 20,7 Mio. Dollar 1,8 Mio. Dollar
Quartals-Betriebsverlust (Q2 2025) 160,6 Mio. Dollar 19,9 Mio. Dollar
Jahresumsatz 2024 43,1 Mio. Dollar 10,79 Mio. Dollar
Jahres-Nettoverlust 2024 331,6 Mio. Dollar 200,99 Mio. Dollar

Wachstum: Wer gewinnt das Umsatzrennen?

Profitabilität? Fehlanzeige bei beiden. Aber das Umsatzwachstum zeigt, wer bei der kommerziellen Adoption die Nase vorn hat.

IonQ beschleunigt rasant. Mit 20,7 Millionen Dollar Umsatz im zweiten Quartal 2025 legte das Unternehmen um beeindruckende 81,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Die Prognose für 2025 liegt bei 82 bis 100 Millionen Dollar – ein klares Signal für anhaltendes Wachstum. Ein 22-Millionen-Dollar-Vertrag mit dem Electric Power Board of Chattanooga unterstreicht die kommerzielle Zugkraft.

Rigetti kämpft mit volatilen Zahlen. Der Quartalsumsatz von 1,8 Millionen Dollar bedeutet einen Rückgang von 41,9 Prozent zum Vorjahr – aber immerhin ein Plus von 20 Prozent zum Vorquartal. Hoffnung machen Bestellungen für Novera-Systeme im Wert von 5,7 Millionen Dollar mit Auslieferung Mitte 2026. Analysten erwarten einen Umsatzsprung von prognostizierten 8,3 Millionen Dollar dieses Jahr auf 21,7 Millionen Dollar im nächsten Jahr.

Leistungskennzahl IonQ Rigetti
Kursveränderung (1 Tag) +4,31% -6,77%
Kursveränderung (1 Jahr) +658,86% +5.700%
Marktkapitalisierung ~23,07 Mrd. Dollar ~15,27 Mrd. Dollar
Analysten-Konsens Moderater Kauf Starker Kauf
Durchschnittliches Kursziel 58,33 Dollar 26,00 - 28,29 Dollar

Bewertung: Wer ist teurer – und ist es gerechtfertigt?

Bei vorprofitablen Wachstumsunternehmen versagen klassische Bewertungsmaßstäbe. Hier zählt die Zukunftsfantasie.

IonQ wird mit über 23 Milliarden Dollar bewertet – bei prognostizierten Jahreserlösen von maximal 100 Millionen Dollar für 2025. Das entspricht einem astronomischen Umsatzmultiplikator. Doch die jüngste Kapitalerhöhung von 2 Milliarden Dollar hat die Kriegskasse auf 1,6 Milliarden Dollar aufgefüllt. Genug Munition für die technologische Schlacht.

Rigetti bringt es auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 1.100 – ein Wert, der selbst im Quantensektor extrem ist. Die 350-Millionen-Dollar-Kapitalerhöhung brachte die Barreserven auf 571,6 Millionen Dollar bei null Schulden. Ein solider Puffer für die Technologie-Entwicklung.

Finale Bewertung: Wer macht das Rennen?

Im Kampf gegen Disruption zählen Innovationstempo, Skalierbarkeit der Technologie und finanzielle Ausdauer.

IonQ punktet mit höheren Umsätzen und stärkerem Wachstum – ein Zeichen für bessere kommerzielle Traktion. Die Ionenfallen-Technologie gilt als besonders präzise, die strategischen Übernahmen könnten den Vorsprung sichern. Die massive Kapitalspritze verschafft enormen Spielraum.

Rigetti zeigt Fortschritte beim Hardware-Verkauf und erschließt damit eine zusätzliche Einnahmequelle. Die supraleitende Qubit-Technologie ist etabliert und gut skalierbar. Das "Starker Kauf"-Rating der Analysten spricht für sich.


DIE ENDABRECHNUNG

IonQ:
- Gesamtpunktzahl: 78/100
- Stärken: Höhere aktuelle Umsätze und nachgewiesenes Wachstum, starke Kapitalposition nach jüngster Finanzierung, fokussiertes QCaaS-Geschäftsmodell
- Schwächen: Extrem hohe Bewertung, massiver Cash-Burn, Abhängigkeit von der Skalierbarkeit der Ionenfallen-Technologie
- Investment-These: Ein Wachstums-Champion im Quantencomputing mit genug Kapital für die ambitionierte Roadmap

Rigetti:
- Gesamtpunktzahl: 72/100
- Stärken: Starker Analysten-Konsens, Fortschritte beim Hardware-Verkauf als neue Einnahmequelle, solide Finanzlage ohne Schulden
- Schwächen: Volatile und niedrigere aktuelle Umsätze, deutlicher Jahresrückgang im letzten Quartal, immense Bewertung gemessen am Umsatz
- Investment-These: Ein technologisch fokussierter Herausforderer mit Hybrid-Modell und starker Wall-Street-Unterstützung

Relativer Vorteil: IonQ mit +6 Punkten
Vertrauensniveau: Mittel (Daten verfügbar, aber die Branche bleibt hochspekulativ)
Zeithorizont: Empfehlung gültig für 12 Monate

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