Oh Quelle ewiger Freude! – welch Segen, wenn man im fortgeschrittenen Alter, das in digitaler Zeitrechnung bereits jenseits der 25 einsetzt, mindestens einen pubertierenden Zweibeiner im eigenen Hausstand vorweisen kann. Dieser erklärt einem dann geduldig und kaum genervt die postanalogen Herausforderungen und besticht mit seiner vollendeten Anpassungsfähigkeit. Da schlägt beispielsweise mitten im Urlaub eine Nachricht auf dem Handy des Nachwuchses ein und man erfährt raunzig, dass Spotify die Abo-Preise für Premium Individual von 10,99 EUR auf 12,99 EUR bzw. Premium Duo von 14,99 EUR auf 17,99 EUR erhöht hat. Nach einer spontanen, aber scheinbar weltfremden Rückfrage, ob damit monatlich oder jährlich gemeint sei, erhält man im Anschluss gleich die gute Nachricht: „Bestandskunden zahlen erst ab November mehr.“ Während man also im Kopf noch die prozentuale Steigerung ausrechnet und einem bei knapp 20 Prozent Zuschlag vor Schreck fast das Schirmchen aus dem Cocktailglas kippt, hat der zukünftige Hoffnungsträger für die Geschicke der Welt das Thema bereits verdaut und ad acta gelegt – Geld ist da, und das Spotify-Abo ist sowieso nicht verhandelbar.

Ein echter Gamechanger

In der Tat ist die dominante Marktposition, welche sich Spotify in den letzten beiden Jahrzehnten aufgebaut hat, ein echtes Pfund. Startpunkt der Erfolgsgeschichte des schwedischen Unternehmens, das 2006 von Martin Lorentzon und Daniel Ek gegründet wurde, war eine simple Problemstellung: Wie kann man Musikpiraterie und illegale Song-Downloads über Filesharing-Plattformen wie Napster, Kazaa oder Limewire zurückdrängen, gleichzeitig Künstler:innen direkt an den Einnahmen beteiligen und selber noch Geld verdienen? Ihre Lösung bestand in der Idee eines Streamingdienstes, bei dem alle angebotenen Songs von Musiklabels zur Verfügung gestellt und lizenziert werden.1 Ein Novum, das die gesamte Musikszene revolutionierte und auch bei Musikliebhabern immer mehr Anklang fand. So konnte Spotify zum Jahresende 2024 rund 675 Millionen Nutzer:innen seines Audio-Streamingdienstes verzeichnen2 und erzielte mit diesen einen Jahresumsatz von 15,67 Milliarden EUR.3

Eine rasante Entwicklung, bedenkt man, dass Spotify im Jahr 2014 gerade einmal knapp 1,09 Milliarden EUR umsetzte – ergo seinen Umsatz seitdem mehr als verzehnfachte.4 Und auch für Künstler:innen ist es ein lohnendes Geschäft. Einer Analyse der Digital PR Agency zufolge, hat die Sängerin Sabrina Carpenter mit ihrem Song „Espresso“, der in 2024 mehr als 1,6 Milliarden Mal auf Spotify gestreamt wurde, rund 6,6 Millionen USD eingenommen.5 Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gros der Künstler:innen, die viel seltener gestreamt werden, kaum von den Spotify-Vergütungen leben kann. Denn die Vergütung liegt durchschnittlich zwischen 0,003 und 0,0055 USD pro Stream.6 Der geringe Betrag ist dementsprechend ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt der Künstlerszene, der Spotify regelmäßig ins negative Rampenlicht rückt.

Ehrgeizige Pläne

Auch für Spotify war 2024 ein erfolgreiches Jahr – erstmals in der langjährigen Firmengeschichte konnte ein positives Jahresergebnis bekanntgegeben werden, das sich auf einen Reingewinn von ca. 1,4 Milliarden EUR belief.7 Nicht genug, wie die ehrgeizigen Pläne des schwedischen Unternehmens verdeutlichen. Gründer Ek, der als CEO nach wie vor die Geschicke des Unternehmens lenkt, will die weltweite Zahl der Nutzer:innen in absehbarer Zeit auf eine Milliarde steigern. Zudem werde man hohe Investitionssummen für die Entwicklung von neuen Diensten und Funktionen bereitstellen. Die Ende August 2024 vorgestellte neue In-App-Messaging-Funktion, die es Nutzer:innen ermöglicht, ihre Musik- oder Podcast-Empfehlungen als Direktnachricht zu verschicken, mag exemplarisch für die Innovationsbemühungen rund um neue Dienste des Streaminganbieters stehen.8 In diesem Zusammenhang seien auch die Erhöhungen der Abo-Kosten zu sehen, die als Nebeneffekt ebenfalls den Gewinn steigern sollen.4

Wachstumsstarkes Segment

Der weltweite Umsatz der Musikindustrie betrug in 2024 rund 29,6 Milliarden USD, der sich aus Einkünften aus dem physischen und digitalen Musikverkauf, Aufführungsrechte und Synchronisation generiert. Mit 71,8 Prozent des Gesamtumsatzes (21,2 Milliarden USD) stellten die Segmente Streaming und Digital dabei den Löwenanteil. Unangefochtener Platzhirsch ist Spotify, das – bezogen auf die zahlenden Abonnenten von Musikstreamingdiensten im vierten Quartal 2024 – auf einen weltweiten Marktanteil von 32 Prozent kommt. Damit verfügt man über einen komfortablen Vorsprung auf Tencent Music, das mit 15 Prozent Marktanteil härtester Konkurrent der Schweden ist. Auf den weiteren Plätzen folgen Apple Music mit 12 Prozent sowie Amazon Music und YouTube Music mit jeweils 10 Prozent Marktanteil.3

Gleichzeitig wächst der weltweite digitale Musikmarkt – für 2027 rechnet man allein für das Segment Musik-Streaming mit einem Umsatz von 31,1 Milliarden EUR.3 Davon dürfte auch Spotify profitieren, wobei die Schweden inzwischen auch mit sehr hohen Erwartungen des Markts zu kämpfen haben. So meldeten die Schweden für das zweite Quartal 2025 Ergebnisse, bei denen der Gesamtumsatz und das operative Ergebnis die Analystenschätzungen um zwei bzw. 16 Prozent verfehlten, was in erster Linie auf Wechselkurseffekte und hohe Sozialabgaben von 98 Millionen EUR zurückzuführen war.9 Die neue Strategie, mit Preiserhöhungen die Rentabilität zu steigern, dürfte indes nur funktionieren, wenn bestehende Nutzer:innen dem Streamingdienst die Treue halten und auch zukünftig die Nutzerbasis steigt.10 Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Entwicklungen.

Hinweis: Die Entwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. 

Spotify mit erhöhtem Chill-Faktor – oder doch nicht?

Wie zweischneidig Künstliche Intelligenz (KI) sein kann, musste auch Spotify erfahren. Während das Unternehmen die Integration von KI massiv vorantreibt, z.B. mit der engen Vernetzung zu Google Gemini11, sorgten KI-produzierte Songs für jede Menge Wirbel und schlechte Publicity. Die komplett künstlich erzeugte Band „The Velvet Sundown“ stürmte durch den Einsatz gekaufter Bot-Accounts die Charts und konnte mehr als eine Million monatliche Hörer:innen von echten Künstler:innen abziehen, ein vermeintliches Duett von Drake und The Weeknd stellte sich als via KI geklonter Fake heraus, ebenso wie der vermeintlich neue Song des 2016 verstorbenen Countrysängers Guy Clark.12 Abgesehen von möglichen Sammelklagen der Musik-Erben steht nicht zuletzt der Ruf von Spotify und das Vertrauen in den gesamten Prüfprozess des Unternehmens auf dem Spiel.

Wer das schwedische Unternehmen als Investor:in begleiten, aber gleichzeitig vorsichtiger agieren möchte, könnte einen Blick auf die neue Erste Bank Fix Kupon Express Anleihe auf Spotify werfen. Das Papier zahlt unabhängig von der Kursentwicklung einen fixen jährlichen Zinskupon in Höhe von 7,25 Prozent. Die Anleihe wird überdies am Ende der Laufzeit bereits dann zum Nennbetrag getilgt, wenn die Spotify-Aktie am finalen Bewertungstag mindestens 50 % ihres Startwerts (Ausübungspreis) erreicht. Dank der Expressfunktion kann die Anleihe zudem vorzeitig fällig werden. Dazu muss die Aktie an einem der Bewertungstage auf oder über ihrem Ausübungspreis notieren. Kommt es jedoch nicht zu einer vorzeitigen Rückzahlung und weist die Aktie am Laufzeitende ein Minus von mehr als 50 Prozent auf, kann ein Verlust bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals entstehen, da eine entsprechende Anzahl von Spotify-Aktien zum Ausübungspreis geliefert wird. Anleger:innen tragen außerdem das Bonitätsrisiko der Emittentin, d. h. das Risiko von Änderungen in der Kreditwürdigkeit oder einer Zahlungsunfähigkeit.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.

  • Spotify Technology S.A.
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The chart has 2 Y axes displaying values, and navigator-y-axis.
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Quelle: Factset Finanzdaten und Analysen

Wertentwicklungen unter 12 Monaten haben aufgrund der kurzen Dauer wenig Aussagekraft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments zu. In der Wertentwicklung sind keinerlei Provisionen, Gebühren und andere Entgelte mit ertragsmindernder Auswirkung auf den Kursverlauf berücksichtigt.

Produktprofil:
7,25 % Erste Bank Fix Kupon Express Anleihe auf Spotify Technology S.A. 25-29

Emittentin Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
ISIN AT0000A3NYA7

Basiswert

Spotify Technology S.A. 
Begebungstag 02.10.2025
Finale Fälligkeit 02.10.2029
Verzinsung p.a. 7,25 %
Nennbetrag EUR 2.000
Vorzeitige Rückzahlungstage Jährlich, erstmals am 02.10.2026

Ausübungspreis

Schlusskurs Basiswert am 01.10.2025
Vorzeitige Rückzahlungs-Barriere 100 % des Ausübungspreises
Finale Rückzahlungs-Barriere 50 % des Ausübungspreises
Erstausgabekurs 100 %, laufende Marktanpassung

 

InvestStory, Kurt Prattes

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