Intel, Dollar & Gold: Wenn Milliarden-Deals, Währungsbeben und Edelmetall-Rekorde das Jahr beschließen
Liebe Leserinnen und Leser,
320 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung – so viel ist Intel aktuell nicht wert. Tatsächlich liegt der Chipriese bei rund 175 Milliarden. Doch genau diese Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität prägt den letzten Handelstag 2025: Nvidia investiert Milliarden in Intel, der Dollar erlebt sein schwächstes Jahr seit 2017, und Gold glänzt mit einem 60-Prozent-Plus. Drei Märkte, drei Extreme – und eine gemeinsame Frage: Was bleibt von den großen Versprechen dieses Jahres?
Intels unerwarteter Rettungsanker: Wenn der Konkurrent zum Investor wird
Die Nachricht klingt paradox: Nvidia, der dominierende KI-Chipgigant, pumpt fünf Milliarden Dollar in Intel – ausgerechnet in jenen Konzern, der im Halbleiter-Wettlauf zuletzt hauptsächlich durch Rückschläge auffiel. Die Transaktion bringt Nvidia über 200 Millionen Intel-Aktien zu rund 23 Dollar je Papier ein. Für Intel bedeutet das dringend benötigte Liquidität für den kostspieligen Ausbau der Fertigungskapazitäten.
Der Deal ist mehr als eine Finanzspritze. Er signalisiert, dass Nvidia Intels Technologie- und Fertigungsbasis strategischen Wert beimisst – gerade in einem Moment, in dem Intel unter Margendruck und hoher Investitionslast ächzt. Die Intel-Aktie legte vorbörslich über 1,4 Prozent zu, seit Jahresbeginn steht ein Plus von rund 86 Prozent zu Buche. Die Nvidia-Aktie gab hingegen leicht nach, doch Marktbeobachter sehen darin einen langfristig ausgerichteten Schachzug: besserer Zugang zu x86-Plattformen, engere Integration von KI-Beschleunigern mit klassischen Prozessorarchitekturen – ohne selbst in eine vollumfängliche Fertigung einsteigen zu müssen.
Parallel dazu zeigt sich Nvidia auch in China aktiv: Das Unternehmen hat TSMC gebeten, die Produktion der H200-KI-Chips hochzufahren. Chinesische Tech-Konzerne haben über zwei Millionen H200-Chips für 2026 bestellt, während Nvidia derzeit nur 700.000 Einheiten auf Lager hat. Die Chips sollen rund 27.000 Dollar pro Stück kosten – ein Schnäppchen im Vergleich zu Graumarkt-Alternativen, die über 30.000 Dollar verlangen. Doch die regulatorischen Risiken bleiben: Peking hat bislang noch keine Lieferungen genehmigt, obwohl die Trump-Administration den Export kürzlich erlaubte.
Der Dollar auf Talfahrt: Europas Währungen triumphieren
Während Nvidia seine globale Reichweite ausbaut, erlebt der US-Dollar sein schwächstes Jahr seit 2017. Mit einem Minus von 9,4 Prozent steuert der Dollar-Index auf den größten Jahresverlust seit der Finanzkrise zu. Die Gründe sind vielfältig: Zinssenkungen der US-Notenbank, Sorgen um die Unabhängigkeit der Fed unter Präsident Trump und wachsende Zweifel an der Fiskalpolitik.
Profiteure sind vor allem europäische Währungen. Der Euro legte um 13,4 Prozent zu, das britische Pfund um 7,5 Prozent – jeweils die stärksten Jahresgewinne seit acht Jahren. Der Schweizer Franken gewann 14 Prozent, die schwedische Krone sogar 20 Prozent. Selbst Chinas Yuan durchbrach erstmals seit zweieinhalb Jahren die psychologisch wichtige Marke von sieben zum Dollar und erzielte ein Plus von 4,4 Prozent.
Analysten sehen die Dollar-Schwäche als strukturellen Trend. TD Securities-Stratege Prashant Newnaha erwartet, dass die Short-Dollar-Strategie auch 2026 populär bleiben wird, insbesondere gegen Euro und australischen Dollar. Die Fed selbst trägt zur Verunsicherung bei: Das Protokoll der Dezember-Sitzung offenbarte tiefe Meinungsverschiedenheiten unter den Währungshütern. Während einige für längere Zinspausen plädieren, preisen Märkte zwei Zinssenkungen für 2026 ein – die Fed selbst prognostiziert nur eine.
Gold glänzt, Bitcoin strauchelt: Die Gewinner und Verlierer 2025
Der wahre Star des Jahres ist Gold. Mit einem Plus von fast 64 Prozent erlebt das Edelmetall sein bestes Jahr seit 1979. Spot-Gold notiert bei 4.332 Dollar je Unze, nachdem es diese Woche ein Rekordhoch von 4.549 Dollar erreicht hatte. Die Treiber: Zinssenkungen der Fed, massive Käufe von Zentralbanken und anhaltende geopolitische Spannungen.
Noch dramatischer entwickelten sich Silber und Platin. Silber schoss um fast 150 Prozent nach oben, getrieben von industrieller Nachfrage aus Solarenergie, Elektrofahrzeugen und Rechenzentren. Platin legte über 110 Prozent zu, profitierend von Angebotsengpässen und verbesserter Nachfrage. Beide Metalle übertrafen damit die meisten anderen Anlageklassen.
Bitcoin hingegen enttäuscht zum Jahresende. Die Kryptowährung wird mit einem Minus von 5,5 Prozent aus dem Jahr gehen – der erste Jahresverlust seit 2022. Nach einem Rekordhoch von 126.223 Dollar im Oktober stürzte Bitcoin auf aktuell 88.583 Dollar ab, ein Rückgang von 30 Prozent. Auch Altcoins wie Ethereum (-12 Prozent) und XRP (-10 Prozent) schließen das Jahr im Minus. Die Euphorie um institutionelle Bitcoin-ETFs und regulatorische Entspannung unter Trump konnte den Abverkauf nicht verhindern.
NextEra Energy: Wenn grüne Infrastruktur auf Datencenter-Boom trifft
Abseits der großen Schlagzeilen positioniert sich NextEra Energy als stiller Profiteur des KI-Booms. Jefferies hob das Kursziel auf 88 Dollar an und betonte das Wachstumspotenzial durch Rechenzentren. NextEra hat seine Partnerschaft mit Google formalisiert und soll mehrere Gigawatt-Rechenzentren in den USA entwickeln. Die Analysten prognostizieren ein jährliches Gewinnwachstum von über neun Prozent bis 2032.
Besonders interessant: Neue Batteriespeicher sollen den Wegfall alter Wind- und Solarsubventionen weitgehend kompensieren. Die Steuergutschriften sinken bis 2035 netto nur um neun Prozent – ein überschaubares Risiko. NextEra profitiert damit gleich doppelt: vom Ausbau erneuerbarer Energien und vom explosionsartigen Energiebedarf der KI-Infrastruktur.
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Ausblick: Die Lehren eines turbulenten Jahres
2025 war ein Jahr der Gegensätze. Während Gold und Edelmetalle historische Höchststände erreichten, kämpften Bitcoin und der Dollar mit massiven Verlusten. Nvidia festigte seine Dominanz durch strategische Investments, während Intel auf frisches Kapital angewiesen war, um im Rennen zu bleiben.
Für 2026 bleiben zentrale Fragen offen: Wird die Fed ihre Unabhängigkeit unter Trump behaupten? Kann Intel das Vertrauen von Nvidia rechtfertigen? Und setzt sich die Dollar-Schwäche fort, oder kommt die Gegenbewegung? Die Märkte beginnen das neue Jahr mit mehr Fragen als Antworten – und genau das macht sie so spannend.
In diesem Sinne: Einen guten Rutsch ins neue Börsenjahr!
Ihr Andreas Sommer








