Intel Aktie: Wirtschaftsstandpunkt beleuchtet
Der Chip-Riese Intel steht an einem Wendepunkt. Während die Aktie nach einer turbulenten Woche leicht zulegt, vollzieht Konzernchef Lip-Bu Tan einen radikalen Führungswechsel – und setzt damit ein klares Zeichen für den angestrebten Turnaround. Doch können neue Manager und Produktankündigungen die tiefgreifenden Probleme des Halbleiter-Pioniers lösen?
Machtpoker in der Führungsetage
Die jüngste Personalrochade zeigt, wie ernst es Tan mit der Erneuerung meint. Mit Michelle Johnston Holthaus verlässt eine 30-jährige Intel-Veteranin das Unternehmen, während mit Kevork Kechichian von Arm erstmals ein externer Manager die Leitung des profitablen Data-Center-Geschäfts übernimmt. Diese ungewöhnliche Entscheidung signalisiert einen Bruch mit der traditionellen Intel-Kultur und soll frischen Wind in die kritische Server-Sparte bringen.
Parallel formiert Intel eine neue Central Engineering Group, die künftig Custom-Silicon-Lösungen für externe Kunden entwickeln soll – ein entscheidender Baustein für die angestrebte Foundry-Offensive.
Analysten bleiben skeptisch
Die Reaktionen der Marktbeobachter fallen verhalten aus. Zwar stufte Analyst Rick Orford Intel von "Strong Sell" auf "Hold" hoch und verwies auf die Stabilität durch die 8,9 Milliarden Dollar schwere US-Regierungsförderung. Doch Truist Securities betont in einer aktuellen Note: "Der Weg zur Erholung bleibt lang und ungewiss."
Die Skepsis ist verständlich. Trotz ambitionierter Produktpläne – darunter die "Arrow Lake"-CPU-Serie für 2026 und "Nova Lake" für 2026/27 – kämpft Intel weiterhin mit Produktionsverzögerungen und massivem Wettbewerbsdruck von AMD und ARM-basierten Chips.
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