Ein beispielloser Staats-Eingriff erschüttert die Tech-Branche: Die US-Regierung hat sich mit fast 9 Milliarden Dollar direkt bei Intel eingekauft. Nicht mit Krediten oder Subventionen – sondern mit Aktien. Damit hält Washington jetzt knapp 10 Prozent des angeschlagenen Halbleiter-Riesen. Ein radikaler Schritt, der die Regale von Wall Street bis Washington füllt.

Machtpoker mit Folgen

Hinter der spektakulären Kapitalspritze steckt ein dramatischer Machtpoker. Ursprünglich forderte Präsident Trump sogar den Rücktritt von Intel-Chef Lip-Bu Tan – angeblich wegen dessen Geschäftsbeziehungen zu China. Doch aus der Konfrontation wurde eine ungewöhnliche Allianz. Das Investment von 8,9 Milliarden Dollar setzt sich aus umgewidmeten CHIPS-Act-Fördermitteln zusammen und sichert dem Steuerzahler eine Beteiligung am künftigen Erfolg.

Die Regierung kaufte die Aktien zu 20,47 Dollar – einem deutlichen Abschlag zum damaligen Kurs. Ein cleverer Schachzug: Sofortiger Buchgewinn für den Staat, dringend benötigtes Kapital für Intel.

Wettlauf um die Chip-Herrschaft

Der Hintergrund ist brisant: Intel hat im Technologiewettlauf massiv an Boden verloren. Während TSMC aus Taiwan und Samsung aus Südkorea die Spitzenchips produzieren, kämpft der einstige Pioneer mit veralteten Fertigungsprozessen. Das Problem: Über 90 Prozent der weltweit modernsten Chips kommen aus Taiwan – ein enormes Sicherheitsrisiko für den Westen.

Die US-Regierung fürchtet nichts mehr als eine chinesische Invasion Taiwans, die die globale Halbleiter-Versorgung lahmlegen würde. Intels Fabrikgeschäft, aktuell noch mit milliardenschweren Verlusten, soll Amerikas Antwort werden. Die Staatsbeteiligung gibt dem Unternehmen nicht nur finanziellen Rückenwind, sondern auch politischen Rückhalt.

Zwischen Hoffnung und Realität

Trotz der spektakulären Unterstützung bleibt die Lage prekär. Intels Foundry-Geschäft verbuchte im zweiten Quartal einen operativen Verlust von 3,2 Milliarden Dollar. Gleichzeitig kündigte der Konzern den Abbau von 15.000 Stellen an – etwa 15 Prozent der Belegschaft.

Doch es gibt auch Lichtblicke: Der Kerndevice-Bereich erzielte einen operativen Gewinn von 2,7 Milliarden Dollar. Zusätzlich sicherte sich Intel durch den Verkauf einer Mehrheit an Altera frisches Kapital und plant strategische Zukäufe.

Die große Gretchenfrage

Kann staatliche Hilfe einen Tech-Giganten retten? Kritiker warnen vor politischer Einflussnahme und Ineffizienz – Studien zeigen, dass staatliche Unternehmen ihren privaten Wettbewerbern oft unterlegen sind. Befürworter verweisen dagegen auf Taiwans erfolgreiche Industriepolitik, die erst TSMC groß gemacht hat.

Die US-Regierung beteuert, keine Stimmrechte auszuüben. Doch als größter Einzelaktionär hat Washington automatisch Einfluss auf strategische Entscheidungen. Die Intel-Aktie reagierte zunächst euphorisch, zeigte seitdem aber volatile Handelsphasen.

Intel steht am Scheideweg: Gelingt die Wiedergeburt als nationale Champion – oder wird das Unternehmen zum Spielball politischer Interessen? Die Antwort wird nicht nur über die Zukunft des Halbleiter-Pioniers entscheiden, sondern auch über Amerikas technologische Souveränität.

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