Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Infineon hat im dritten Quartal die Erwartungen deutlich übertroffen und schraubt bereits wieder an den Prognosen. Nach monatelanger Unsicherheit scheint der Chip-Riese aus Neubiberg endlich wieder Fahrt aufzunehmen.

Die Segmentmarge kletterte auf beeindruckende 18 Prozent - weit über den prognostizierten 15 Prozent. Das operative Ergebnis sprang um 27 Prozent auf 292 Millionen Euro nach oben. Der Umsatz stieg trotz schwächelndem Dollar um drei Prozent auf 3,7 Milliarden Euro.

Wo kommt dieser Schwung her?

Die Antwort liegt in den Industrie-Segmenten PSS und GIP, die eine völlig unerwartete Stärke zeigten. Während Experten noch mit gedämpften Erwartungen an die Zahlen herangingen, lieferte Infineon in diesen Bereichen regelrecht ab. Das Automotive-Geschäft konnte ebenfalls leicht zulegen, auch wenn hier die großen Sprünge noch ausbleiben.

Besonders erfreulich: Der Lagerabbau bei den Kunden ist "weit fortgeschritten", wie Konzernchef Jochen Hanebeck mitteilte. Das Server- und Rechenzentrumsgeschäft läuft weiterhin auf Hochtouren und stützt die Entwicklung zusätzlich.

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Prognose nach oben korrigiert

Nach diesem starken dritten Quartal hebt Infineon die Margenprognose für das Gesamtjahr an. Statt des mittleren Zehner-Prozentbereichs peilt das Management nun den hohen Zehnerbereich an. Die bereinigte Bruttomarge soll mindestens 40 Prozent erreichen - zuvor hieß es nur "rund 40 Prozent".

Beim Umsatz bleibt Infineon vorsichtig und rechnet mit etwa 14,6 Milliarden Euro für das Gesamtjahr - ein leichter Rückgang. Hier drückt weiterhin der schwächere Dollar auf die Bilanz.

Die Börse reagierte zunächst verhalten, drehte dann aber ins Plus. Mit einem Aufschlag von 1,5 Prozent auf 34,28 Euro zeigt sich, dass Anleger die überraschend starken Margenzahlen durchaus zu würdigen wissen.

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