Infineon Aktie: Entspannung im Handelsstreit beflügelt

Die Chipbranche erlebt eine kleine Renaissance. Nach wochenlangen Sorgen um eskalierenden Protektionismus zwischen den USA und China zeichnet sich plötzlich ein Lichtblick ab. Infineon profitiert davon - aber reicht das für eine nachhaltige Trendwende?

Die jüngsten Signale aus Washington und Peking sorgen für Aufbruchstimmung. Li Chenggang vom chinesischen Handelsministerium sprach nach den Verhandlungen von einer "vorläufigen Einigung". Auch US-Finanzminister Scott Bessent äußerte sich im Vorfeld des Trump-Xi-Treffens optimistisch. Der Halbleitersektor reagierte prompt: Infineon kletterte um 1,43 Prozent auf 33,98 Euro.

Warum Chip-Aktien besonders profitieren

Für keine Branche ist die Entspannung zwischen den Supermächten wichtiger als für die Halbleiterindustrie. Das globale Geschäft ist eng mit amerikanischen und asiatischen Konzernen verflochten. Jede Verschärfung der Handelsbeschränkungen trifft die Unternehmen direkt ins Mark.

Parallel kauft Infineon weiter eigene Aktien zurück. In der vergangenen Woche vom 20. bis 24. Oktober erwarb das Unternehmen 2.500 Titel zu Kursen zwischen 33,12 und 34,17 Euro. Seit Programmstart Mitte September summiert sich das Volumen bereits auf 590.300 Aktien.

Technischer Ausblick bleibt spannend

Aus charttechnischer Sicht steht der Titel an einer wichtigen Weichenstellung. Die Unterstützung bei 32 Euro hat Mitte Oktober gehalten - zweimal wurde diese Marke erfolgreich verteidigt. Der erste Versuch, über die 100- und 200-Tage-Linie auszubrechen, scheiterte jedoch.

Analysten bleiben überwiegend optimistisch. Neun von zehn Experten raten zum Kauf, die Kursziele reichen von 39 bis 49 Euro. Ob die Entspannungssignale aus dem Handelskonflikt ausreichen, um den erhofften technischen Befreiungsschlag zu schaffen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.