Der deutsche Halbleiterriese hat seinen größten Zukauf der letzten Jahre unter Dach und Fach gebracht. Nach monatelangen Verhandlungen und behördlichen Prüfungen ist die Übernahme des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell Technology für 2,5 Milliarden US-Dollar am 14. August 2025 abgeschlossen worden. Die Börse reagiert verhalten optimistisch - doch was steckt wirklich hinter dem Mega-Deal?

Warum zahlt Infineon so viel für Ethernet-Chips?

Die Antwort liegt in der automobilen Zukunft: Softwaredefinierte Fahrzeuge benötigen ein leistungsstarkes Nervensystem für die Datenübertragung zwischen Sensoren, Prozessoren und Steuergeräten. Genau hier dockt Marvells Brightlane-Technologie an, die Datenraten von 100 Megabit bis 10 Gigabit pro Sekunde ermöglicht.

Das übernommene Geschäft bringt eine Design-Win-Pipeline von rund 4 Milliarden US-Dollar bis 2030 mit - ein beachtliches Auftragspolster für die kommenden Jahre. Bereits 2025 soll das Ethernet-Segment zwischen 225 und 250 Millionen US-Dollar Umsatz bei einer Bruttomarge von rund 60 Prozent generieren.

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Analysten sehen Infineon als Gewinner der Texas-Instruments-Politik

Parallel zur Übernahme bekräftigte Bernstein Research am 12. August das "Outperform"-Rating mit einem Kursziel von 49 Euro. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von über 33 Prozent zum aktuellen Niveau von 36,69 Euro.

Besonders interessant: Die Analysten sehen Infineon als Profiteur der aggressiven Preispolitik des US-Konkurrenten Texas Instruments. Der amerikanische Chipriese plant Preiserhöhungen für 10.000 bis 20.000 Produkte, hauptsächlich in den Bereichen Industrie und Automotive. Diese Marktlücke könnte Infineon mit seinem erweiterten Portfolio geschickt ausnutzen.

Roboter als nächster Wachstumsmarkt?

Neben dem Automotive-Fokus eröffnet die Akquisition unerwartete Chancen: Die Ethernet-Technologie eignet sich auch für humanoide Roboter und andere Anwendungen der physischen KI. Ein Bereich, der in den kommenden Jahren explodieren könnte und Infineon zusätzliche Erlösquellen bescheren würde.

Die mehreren hundert Marvell-Mitarbeiter werden in den neu geschaffenen Geschäftsbereich "Ethernet Solutions" innerhalb des Automotive-Segments integriert. Damit verstärkt Infineon gleichzeitig seine ohnehin dominante Position bei Mikrocontrollern für Fahrzeuganwendungen.

Mit 13 von 15 Analysten, die aktuell zum Kauf raten, scheint der Markt dem Infineon-Management zu vertrauen. Ob sich die 2,5-Milliarden-Wette auszahlt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

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