Ein vermeintlicher Wachstumsmotor wird zum Desaster: Die abrupte Beendigung der Partnerschaft mit Novo Nordisk hat Hims & Hers schwer getroffen – und wirft fundamentale Fragen zur Geschäftsstrategie des Unternehmens auf.

Machtpoker eskaliert

Die Zusammenarbeit mit dem Pharmariesen, erst im April 2025 angekündigt, wurde von Novo Nordisk am 23. Juni überraschend beendet. Der Vorwurf wiegt schwer: Hims & Hers soll illegale Nachahmerprodukte des Diabetes- und Abnehmmedikaments Wegovy® beworben und vertrieben haben – angeblich mit potenziellen Risiken für Patienten.

Der Markt reagierte schockiert: Die Aktie verlor am Tag der Ankündigung über 34% an Wert. Novo Nordisk wirft dem Unternehmen vor, gegen Gesetze verstoßen zu haben, die den Massenverkauf von zusammengesetzten Medikamenten unter dem Deckmantel der "Personalisierung" verbieten.

Juristisches Nachspiel droht

Die Konsequenzen gehen weit über den Kurssturz hinaus: Mehrere Anwaltskanzleien haben Sammelklagen eingereicht. Sie werfen Hims & Hers vor, zwischen April und Juni 2025 falsche oder irreführende Aussagen getätigt und kritische Informationen verschwiegen zu haben.

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Investoren, die in diesem Zeitraum Aktien gekauft haben, können sich bis zum 25. August als Hauptkläger bewerben. Die Vorwürfe drehen sich um die nicht offengelegte Tätigkeit des Unternehmens beim Vertrieb von Nachahmerprodukten – was das Aus für die Novo-Partnerschaft riskierte.

Geschäftsmodell in Frage gestellt

Die jüngsten Entwicklungen stellen die gesamte Strategie von Hims & Hers im boomenden Abnehm-Markt infrage. Nachdem die FDA den Engpass bei Semaglutid für beendet erklärte, wurde die Rechtfertigung für Nachahmerprodukte fraglich.

Novo Nordisk betont, Untersuchungen hätten ergeben, dass die Wirkstoffe in den Nachahmerprodukten von nicht zugelassenen ausländischen Lieferanten stammen – mit möglicherweise unsicheren Inhaltsstoffen. Für Hims & Hers bedeutet dies: Was einst als Wachstumstreiber galt, könnte sich nun als strategische Sackgasse erweisen.

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