Die Investmentbank Bank of America (BofA) hat das Kursziel für den deutschen Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt drastisch von 114 Euro auf 77 Euro gesenkt und damit eine deutliche Kurskorrektur vorgenommen. Diese Herabstufung erfolgt, obwohl Hensoldt von einer historisch vollen Pipeline an Aufträgen profitiert. Die Analysten stützen ihre Entscheidung auf drei zentrale Argumente, die weniger die langfristige Story, sondern vielmehr die mittelfristige Erwartungshaltung der Investoren betreffen.

Grund 1: Die Flaute von 2026 – Ein Übergangsjahr

Der erste und gewichtigste Grund für die BofA ist die erwartete Wachstumsdynamik im Jahr 2026. Die Analysten sehen 2026 als ein Übergangsjahr an, in dem das Umsatzwachstum von Hensoldt im Vergleich zu globalen Wettbewerbern deutlich geringer ausfallen dürfte. Das Unternehmen befindet sich demnach in einer Phase, in der die Umsetzung der gigantischen Auftragsbestände im Vordergrund steht – eine Aufgabe, die zeit- und ressourcenintensiv ist. Die großen Wachstumseffekte der gewonnenen Aufträge, insbesondere aus großen Rahmenverträgen, werden sich laut BofA erst im Zeitraum bis 2030 voll materialisieren. Dies erfordere seitens der Anleger deutlich mehr Geduld.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Hensoldt?

Grund 2 & 3: Bewertung und die Umsetzung des Book-to-Bill

Zweitens argumentiert die BofA, dass die Phase der "Ankündigung" von Aufträgen vorbei sei; nun gehe es um deren "Umsetzung". Während neue Aufträge im Vorjahr für Kursfantasie sorgten, wird die Fokussierung auf die Abarbeitung des Backlogs als weniger kurstreibend angesehen. Drittens sehen die Analysten die erwarteten Großaufträge für das erste Halbjahr 2026 bereits weitgehend im aktuellen Aktienkurs verarbeitet.

Hinzu kommt, dass Hensoldts eigene Book-to-Bill-Guidance (das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz) mit dem Faktor 1,5 bis 2,0 zwar extrem ambitioniert ist, aber auch ein bereits hohes Bewertungsniveau widerspiegelt. Entsprechend senkte die BofA den für die Bewertung verwendeten Multiplikator für das Unternehmenswert-zum-EBIT (EV/EBIT) deutlich von 17,6 auf 13,0. Auch die Erwartungen an das margenstarke Optronikgeschäft und die Investitionsquote wurden nach unten angepasst.

Hensoldt-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Hensoldt-Analyse vom 07. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Hensoldt-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Hensoldt-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 07. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Hensoldt: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...