Hensoldt-Aktie: Ein Wunder!?

Der Dienstag bringt für Hensoldt einen ruhigen Start. Die Aktie fällt um 0,3 % auf 96,25 Euro und bleibt damit knapp unter der psychologisch oder für Algorithmen sicherlich wichtigen 100-Euro-Marke. Der Handelstag ist noch nicht in Fahrt gekommen. Viele Marktteilnehmer warten auf klare Signale aus dem Verteidigungssektor.

Der Kurs liegt damit fast 20 Euro unter dem Allzeithoch, das Anfang Oktober erreicht wurde. Damals notierte die Aktie bei 116 Euro. Seitdem herrscht Stillstand bzw. es werden sogar Gewinne vom Tisch genommen. Die seither messbare und veröffentlichte neue Auftragslage entwickelt sich schleppend, obwohl zahlreiche Regierungen größere Beschaffungsprogramme angekündigt haben. Der Zeitverzug bei den Vergaben sorgt für Zurückhaltung.

Irgendwann beginnt die neue Welle!

In den kommenden Tagen rückt ein wichtiges Datum näher. Hensoldt wird am 7. November die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Die Erwartungen bleiben insofern etwas gedämpft. Die Umsätze dürften solide ausfallen, doch der Markt rechnet nicht mit Überraschungen. Tatsächlich dürfte das Unternehmen einen günstigen Ausblick wagen. Man darf gespannt sein.

Aber: Die Branche wartet noch. Einerseits bestehen hohe Budgetzusagen, andererseits warten viele Projekte noch auf ihre Freigabe. Hensoldt steht in direktem Austausch mit mehreren europäischen Verteidigungsministerien, die derzeit ihre Beschaffungsstrategien überarbeiten. Der Auftragsfluss soll laut Branchenkreisen in den kommenden Monaten anziehen.

Im Chart zeigt sich ein technisches Gleichgewicht. Der GD200 liegt bei 79 Euro und bildet eine deutliche Unterstützung. Oberhalb davon hat die Aktie mehrfach Halt gefunden. Dennoch fehlt der Schwung, um die 100-Euro-Zone zu überwinden.

All das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass mit neuen Auftragsvolumina aus den Regierungen der nächste Schritt direkt folgen kann. Dann wären auch 100 Euro kein Hindernis mehr.