Hensoldt-Aktie: Die volle Wahrheit!

Hensoldt geriet am Mittwochvormittag unter Druck. Der Kurs sank um 3,7 % und notierte damit spürbar unter dem Rekordhoch vom Vortag. Die Aktie hatte am Dienstag mit mehr als 111 Euro eine Bestmarke erreicht, die nun nicht weiter ausgebaut werden konnte.

Die Verluste bewegen sich im Rahmen üblicher Korrekturen. Marktteilnehmer sehen Gewinnmitnahmen als einen der Hauptgründe für den Rückgang. Nach einer Serie deutlicher Anstiege nutzten viele Investoren offenbar die Gelegenheit, Kasse zu machen.

Hensoldt: Das war klar!

Ein weiterer Faktor betrifft die politische Lage in den USA. Dort trat ein sogenannter Shutdown ein, der Zweifel an der Finanzierung bestimmter Ausgaben weckt. Zwar richtet sich dieser Vorgang nicht unmittelbar gegen den Verteidigungsetat. Dennoch schürt er Unsicherheit darüber, wie stark die Rüstungsbranche insgesamt in den kommenden Monaten profitieren wird. Solche Signale reichen häufig aus, um kurzfristig für Zurückhaltung zu sorgen.

Der langfristige Trend bleibt von dieser Schwäche jedoch unberührt. Hensoldt bewegt sich weiter klar über den wichtigen gleitenden Durchschnitten. Die 100- und 200-Tage-Linien liegen deutlich unter dem aktuellen Kursniveau. Charttechniker werten dies als Bestätigung, dass die Aufwärtsbewegung intakt ist.

Die Börsen honorierten in den vergangenen Wochen die anhaltend hohe Nachfrage nach Wehrtechnik. Mit der Erwartung steigender Aufträge aus Europa und darüber hinaus stieg der Titel seit Jahresbeginn um ein Vielfaches. Dass nach einem Allzeithoch kurzfristig Gewinnmitnahmen folgen, gehört aus technischer Sicht zu normalen Abläufen.

Hensoldt bleibt damit in einer Lage, in der kurzfristige Rückgänge das Gesamtbild nicht verändern. Der Rückschlag um 3,7 % spiegelt vor allem das Zusammenspiel aus Gewinnmitnahmen und politischer Unsicherheit wider, nicht aber eine Änderung im Geschäftsmodell oder in den fundamentalen Aussichten.