Hensoldt Aktie: BofA dreht radikal
Die Hensoldt-Aktie verliert am Freitag rund 3 Prozent, nachdem die Bank of America ihre Empfehlung drastisch geändert hat. Von „Buy" auf „Neutral" – und das Kursziel von 114 auf 77 Euro gesenkt. Für einen Rüstungswert in Zeiten massiver Aufrüstung eine bemerkenswerte Kehrtwende. Was steckt dahinter?
Die wichtigsten Fakten:
- Bank of America stuft von „Buy" auf „Neutral" herab
- Kursziel sinkt um mehr als ein Drittel auf 77 Euro
- Analyst Heelan sieht 2026 als „Übergangsjahr" mit schwächerem Wachstum
- Bewertungsmultiplikator (EV/EBIT) wird von 17,6x auf 13x reduziert
- Aktie verliert knapp 23 Prozent in den letzten 30 Tagen
Das Übergangsjahr-Argument
BofA-Analyst Benjamin Heelan begründet die Abstufung mit drei Kernpunkten. Erstens: Hensoldt wachse 2026 langsamer als die Wettbewerber. Zweitens: Das Unternehmen befinde sich in einer Exekutionsphase, in der Investoren erst Vertrauen in die langfristigen Ziele bis 2030 aufbauen müssten. Drittens: Die für das erste Halbjahr 2026 erwarteten Großaufträge seien bereits eingepreist.
Besonders ins Gewicht fällt die Anpassung der Annahmen für das Optronik-Geschäft und die Investitionsausgaben. Die Bank reduziert ihren Zielmultiplikator deutlich – Teil einer breiteren Neubewertung im gesamten Coverage-Universum.
Milliarden-Auftrag ignoriert?
Die Abstufung erfolgt nur wenige Tage nach einer Erfolgsmeldung: Am 26. November hatte Hensoldt einen Großauftrag im hohen dreistelligen Millionenbereich für das Aufklärungsfahrzeug LUCHS 2 der Bundeswehr verkündet. Knapp eine Milliarde Euro über sieben Jahre, 274 Fahrzeuge in der ersten Tranche. CEO Oliver Dörre sprach vom „größten Einzelauftrag in diesem Fähigkeitsbereich" in der Unternehmensgeschichte.
Das CERETRON-Missionssystem mit KI-gestützter Bildverarbeitung gilt als technologischer Meilenstein. Doch für die Bank of America scheint genau das der Punkt: Solche Aufträge seien bereits erwartet und im Kurs reflektiert worden.
Charttechnik unter Druck
Die Aktie notiert bei 68,60 Euro und damit deutlich unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 88 Euro. Vom Oktober-Hoch bei 115 Euro hat der Titel 40 Prozent verloren. Die Volatilität von knapp 50 Prozent auf Jahressicht spiegelt die Unsicherheit wider.
Entscheidend wird sein, ob Hensoldt im Geschäftsjahr 2026 tatsächlich eine Wachstumsdelle durchläuft oder ob die operative Entwicklung die Skeptiker widerlegt. Die ersten neun Monate 2025 zeigten jedenfalls solides Wachstum – ob das reicht, um das neue Kursziel von 77 Euro zu verteidigen, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
Hensoldt-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Hensoldt-Analyse vom 06. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Hensoldt-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Hensoldt-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 06. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Hensoldt: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








