Der Rüstungselektronik-Spezialist aus Taufkirchen beendet 2025 mit einer Serie von Großaufträgen, die das ohnehin prall gefüllte Orderbuch weiter anschwellen lassen. Allein im Dezember folgten drei bedeutende Vertragsabschlüsse – vom Nachtsichtgeräte-Deal über Radar-Systeme bis zum Meilenstein beim PEGASUS-Aufklärungsprogramm. Doch während die Auftragsbücher überquellen, zweifeln manche Analysten am Tempo der Umsetzung.

Die wichtigsten Dezember-Aufträge im Überblick:

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  • 104.000 Nachtsichtgeräte für Bundeswehr und belgische Streitkräfte
  • Rahmenvertrag mit Rheinmetall Air Defence im hohen dreistelligen Millionenbereich
  • Erstes PEGASUS-Flugzeug in Hamburg gelandet
  • Service-Vertrag für COBRA-Radar bis 2028 verlängert

Nachtsicht und Radar als Wachstumstreiber

Den größten Einzelauftrag sicherte sich das Konsortium aus Hensoldt Optronics und Theon Sensors am 18. Dezember: Die europäische Beschaffungsagentur OCCAR bestellte 100.000 Nachtsichtgeräte für die Bundeswehr sowie 4.000 weitere Einheiten für Belgien. Seit 2021 lieferte das Unternehmen bereits über 50.000 Geräte an diese Kunden – das Zielvolumen liegt bei mehr als 178.000 Einheiten bis Ende 2030.

Kurz zuvor, am 12. Dezember, folgte der langfristige Rahmenvertrag mit Rheinmetall Air Defence. Bis in die 2030er Jahre wird Hensoldt Radare der SPEXER 2000-Familie für bodengestützte Luftabwehrsysteme liefern. Haupteinsatzzweck: Drohnenabwehr und das Skyranger 30-Luftabwehrsystem. Die flexible Bereitstellung großer Stückzahlen soll garantiert werden.

Rekord-Orderbuch von 7,1 Milliarden Euro

Die Neunmonatszahlen 2025 untermauern den Aufwärtstrend: Der Auftragseingang kletterte um 8,7 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro, der Auftragsbestand wuchs auf 7,1 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 11,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu, das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 12,8 Prozent auf 211 Millionen Euro.

Das Management konkretisierte die Umsatzprognose für 2025 auf rund 2,5 Milliarden Euro und hob die bereinigte EBITDA-Marge auf 18 Prozent oder höher an. Besonders bemerkenswert: Die Book-to-Bill-Guidance wurde von 1,2x auf 1,6x bis 1,9x angehoben – ein Zeichen für die anhaltend starke Nachfrage.

J.P. Morgan bremst die Euphorie

Trotz der beeindruckenden Auftragslage stufte J.P. Morgan die Aktie Mitte November von "Overweight" auf "Neutral" herab. Das Kursziel sank von 110 auf 100 Euro. Die Begründung: Das Wachstum komme langsamer als erwartet, hohe Investitionskosten belasteten die kurzfristige Ertragsentwicklung.

Die Bank senkte ihre Gewinnschätzungen für 2025 bis 2029 um 2 bis 10 Prozent. Hauptkritikpunkt: Das für 2026 prognostizierte Umsatzwachstum von 10 Prozent würde das vierte Jahr in Folge hinter Wettbewerbern wie Rheinmetall und Renk zurückbleiben.

Zeitenwende 2.0 nimmt Fahrt auf

Deutschlands beschleunigte Aufrüstung zeigt sich in konkreten Zahlen: Der Haushaltsausschuss genehmigte Mitte Dezember Rüstungsaufträge im Gesamtwert von 52 Milliarden Euro – ein Rekord für eine einzige Sitzung. Hensoldt profitiert von diesem Trend und erhöhte sein Umsatzziel für 2030 von 5 auf bis zu 6 Milliarden Euro.

Die Aktie notiert nach dem jüngsten Rücksetzer bei 73,40 Euro, bleibt aber mit einem Plus von 117 Prozent seit Jahresbeginn einer der Gewinner im deutschen Rüstungssektor. Der Spagat zwischen prall gefüllten Auftragsbüchern und den Herausforderungen bei der zügigen Umsetzung bleibt die zentrale Aufgabe für 2026.

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