Gold: Verheißungsvolle Zeiten!
Die dritte Zinssenkung der US-Notenbank in diesem Jahr setzt Gold weiter in Szene. Das Edelmetall hat seine Allzeithochs aus dem Oktober fast wieder erreicht – getragen von fallenden Zinsen, einem schwächeren Dollar und massiven Käufen der Zentralbanken. Wie stabil ist dieser Aufwärtstrend?
Gold nahe Rekordniveau
Nach der Fed-Sitzung am Mittwoch zog der Goldpreis deutlich an. Auslöser war die erneute Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Direkt im Anschluss sprang Gold über 4.220 US-Dollar je Feinunze und setzte den Anstieg an den Folgetagen fort.
Am Donnerstag und Freitag wurden in der Spitze 4.349 US-Dollar erreicht – nur wenige Dollar unter dem Rekord vom Oktober bei 4.382 US-Dollar. Im Vergleich zum Oktober-Tief steht damit ein Plus von über 12 Prozent zu Buche.
Aktuell ergibt sich folgendes Bild:
- Schlusskurs Freitag: 4.329,80 US-Dollar je Feinunze
- Veränderung 7 Tage: +2,42 %, Veränderung 30 Tage: +3,06 %
- 52-Wochen-Hoch: 4.329,80 US-Dollar (12.12.2025), Abstand: 0 %
- 52-Wochen-Tief: 3.941,30 US-Dollar, Abstand: 9,86 %
Mit einem 14-Tage-RSI von 57,7 ist die Rally fortgeschritten, aber noch nicht klar überhitzt. Die annualisierte 30-Tage-Volatilität von 14,45 % signalisiert einen lebhaften, aber nicht extremen Markt.
Fed sendet gemischte Signale
Die Zinssenkung selbst ist nur die halbe Geschichte. Entscheidend für Gold sind die Signale, die die Fed zum weiteren Kurs gegeben hat:
- Drei FOMC-Mitglieder stimmten erstmals seit über fünf Jahren gegen die Zinssenkung
- Für 2026 wird in den Projektionen nur noch eine weitere Zinssenkung erwartet
- Die Inflation soll das 2-Prozent-Ziel laut Fed-Projektionen erst 2028 erreichen
- Parallel kündigte die Notenbank Käufe kurzfristiger US-Staatsanleihen im Umfang von rund 40 Milliarden US-Dollar an
Diese Mischung wirkt ambivalent: Einerseits stützt die aktuelle Lockerungspolitik Gold, andererseits bremst der vorsichtige Ausblick die Erwartungen an eine aggressive Zinssenkungsserie. Genau diese Spannung prägt die jüngste Bewegung im Edelmetall.
Silber als zusätzlicher Treiber
Flankiert wird die Gold-Rally von einem Rekordlauf bei Silber. Das „Schwestermetall“ kletterte auf ein neues Allzeithoch von 64,31 US-Dollar je Feinunze. Auf Jahressicht steht 2025 ein Gewinn von über 100 Prozent zu Buche.
Treiber sind hier vor allem Angebotsdefizite und eine steigende Industrienachfrage. Der starke Silbermarkt wirkt auch psychologisch auf Gold: Ein dynamischer Anstieg im gesamten Edelmetallsegment erhöht die Bereitschaft vieler Anleger, Engagements in Gold weiter auszubauen oder zu halten.
Zentralbanken als stabile Käufer
Ein wichtiger struktureller Faktor bleibt die robuste Nachfrage der Zentralbanken. Im Oktober kauften Notenbanken netto 53 Tonnen Gold – ein Anstieg um 36 Prozent gegenüber dem Vormonat. Besonders aktiv war die polnische Zentralbank, die seit Jahresbeginn bereits 83 Tonnen erworben hat.
Zu den weiteren bedeutenden Käufern im Oktober zählen:
- Brasilien mit 16 Tonnen (zweiter Monat in Folge)
- Usbekistan mit 9 Tonnen
- Indonesien mit 4 Tonnen
- Türkei mit 3 Tonnen
- China mit zusätzlichen Käufen im 13. Monat in Folge
Diese kontinuierlichen Zuflüsse schaffen eine stabile Nachfragesäule, die kurzfristige Schwankungen an den Terminmärkten abfedern kann.
Schwächerer Dollar als Rückenwind
Ein zusätzlicher Impuls kommt von der Währungsseite. Der US-Dollar ist auf ein Acht-Wochen-Tief gegenüber einem Korb wichtiger Handelswährungen gefallen. Dadurch wird Gold für Käufer außerhalb des Dollarraums günstiger.
In Kombination mit den niedrigeren Zinsen entsteht ein Umfeld, in dem der Opportunitätskostenvorteil zinsbringender Anlagen gegenüber dem zinslosen Edelmetall schrumpft. Genau dieses Zusammenspiel erklärt einen Großteil der jüngsten Stärke im Goldpreis.
Konjunkturdaten als nächster Test
In der neuen Woche rücken wichtige US-Konjunkturdaten in den Mittelpunkt. Am Dienstag sollen die verzögert veröffentlichten Non-Farm-Payrolls für Oktober und November kommen, kurz darauf folgen die Inflationsdaten (Verbraucherpreisindex) für November.
Parallel dazu haben die zuletzt gestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung – auf den höchsten Stand seit über zwei Monaten – die Erwartungen im Markt verändert. Einige Beobachter halten nun zwei Zinssenkungen der Fed im Jahr 2026 für möglich, obwohl die offiziellen Projektionen nur eine vorsehen. Für Gold bedeutet das: Bestätigen Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten die schwächere Dynamik, bleibt das aktuelle Zins- und Dollarumfeld ein klarer Unterstützungsfaktor; sollten die Daten dagegen deutlich stärker ausfallen, könnte das die Rally zunächst ausbremsen.
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