Gold: Stärkere Marktpräsenz
Gold steht dicht vor einem neuen Rekordhoch, doch der Markt hält den Atem an. Zwischen optimistischen Kurszielen großer Investmentbanken und einer prominenten Warnung vor einem möglichen Bullenmarkt-Ende im Jahr 2026 prallen die Einschätzungen aufeinander. Entscheidend ist heute vor allem ein Faktor: die anstehenden US-Inflationsdaten.
Enge Spanne vor Inflationsdaten
Der Goldpreis bewegt sich aktuell in einer sehr engen Handelsspanne. Gestern lag der Schlusskurs bei rund 4.347 US-Dollar je Unze, nur wenige Dollar unter dem 52‑Wochen-Hoch von 4.361 US-Dollar. Damit bleibt das Edelmetall praktisch auf Rekordniveau.
Im Fokus steht heute die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisdaten (CPI). Nach zuletzt schwächeren Arbeitsmarktdaten mit einer erhöhten Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent setzen viele Marktteilnehmer auf weitere Zinssenkungen im Jahr 2026. Fallen die Inflationszahlen niedriger aus als erwartet, könnte dies die geldpolitische Lockerung der US-Notenbank Fed untermauern – ein Umfeld, das in der Regel stützend für Gold wirkt.
Charttechnisch ist die Lage angespannt, aber konstruktiv: Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit 57,7 im neutralen bis leicht positiven Bereich, die annualisierte 30‑Tage-Volatilität von 8,7 Prozent signalisiert trotz der Nähe zum Hoch einen vergleichsweise ruhigen Markt.
Silber steigert den Druck
Für zusätzlichen Schwung sorgt Silber. Während Gold knapp unter seinem Rekord konsolidiert, ist der Silberpreis zuletzt deutlich stärker gestiegen und notiert nahe neuer Allzeithochs bei über 66 US-Dollar. Marktbeobachter sprechen von einer historischen Outperformance gegenüber Gold.
Die enge Korrelation beider Edelmetalle verstärkt den Handlungsdruck: Die Stärke von Silber gilt als Signal für eine anhaltende Flucht in Sachwerte. Treiber sind vor allem geopolitische Spannungen – etwa die jüngste Blockade-Situation in Venezuela – sowie die Sorge vor Kaufkraftverlust bei Papierwährungen. In diesem Umfeld rückt Gold als klassischer Wertspeicher noch stärker in den Fokus großer Investoren.
Die Fakten im Überblick
- Schlusskurs (Mittwoch): 4.347,10 US-Dollar je Unze
- Abstand zum 52‑Wochen-Hoch: praktisch 0 %, Hoch bei 4.361,40 US-Dollar
- Abstand zum 52‑Wochen-Tief: rund 10,7 %, Tief bei 3.941,30 US-Dollar
- RSI (14 Tage): 57,7 (kein Extrembereich)
- Volatilität (30 Tage, annualisiert): 8,70 % (moderates Risiko)
Vor diesem Hintergrund bleibt die Ausgangslage klar: Gold handelt auf hohem Niveau, ohne in eine Übertreibungsphase im technischen Sinne abzugleiten.
Optimistische Kursziele versus Bärenwarnung
Fundamental ist das Lager der Optimisten gut besetzt. Große Häuser wie Goldman Sachs und BNP Paribas rechnen mit weiter steigenden Notierungen und sehen für 2026 Kursziele im Bereich von 5.000 US-Dollar je Unze und darüber. Die Argumente: anhaltend lockere Geldpolitik, strukturell höhere Inflationsrisiken und geopolitische Unsicherheiten.
Dem gegenüber steht eine deutlich skeptischere Stimme: Avi Gilburt, Gründer von Elliott Wave Trader, warnt vor einem möglichen Ende des langfristigen Bullenzyklus im Jahr 2026. Seiner Analyse zufolge könnte auf eine letzte starke Aufwärtsphase ein mehrjähriger Bärenmarkt folgen. Diese Einschätzung widerspricht klar dem Markt-Konsens und dient vielen Beobachtern als Mahnung, das sehr positive Sentiment nicht zu ignorieren.
Die Diskussion läuft damit letztlich auf die Frage hinaus, ob die erwartete „finale Rallye“ noch vor uns liegt oder ob die aktuellen Niveaus bereits den späten Abschnitt des Zyklus markieren. Konkrete Zeitpunkte oder Kursmarken für eine mögliche Wende nennt Gilburt jedoch nicht.
Minenbetreiber stellen sich auf hohes Preisniveau ein
Die hohen Goldnotierungen haben spürbare Folgen für den Minensektor. Produzenten passen ihre Strategien an, um den Wert ihrer Projekte und Portfolios zu erhöhen.
- Barrick Mining prüft eine Aufspaltung in eine Nordamerika- sowie eine Afrika/Asien-Einheit. Ziel ist es, den Unternehmenswert durch klarere Strukturen und fokussiertere Regionenprofile zu steigern.
- Rio2 treibt seine Fenix-Gold-Mine in Chile voran. Die erste Produktion ist bereits für Januar 2026 geplant, was die Erwartung eines weiterhin profitablen Preisumfelds unterstreicht.
Solche Schritte signalisieren: Die Industrie rechnet kurzfristig nicht mit einem deutlichen Rückgang der Notierungen, sondern plant auf Basis eines anhaltend hohen, lukrativen Goldpreises.
Fazit: Entscheidende Daten, klar abgesteckte Szenarien
Gold notiert heute in unmittelbarer Nähe zum Rekordhoch, unterstützt durch robuste Nachfrage nach Sachwerten und die Aussicht auf eine lockere Geldpolitik im kommenden Jahr. Der Markt hat damit eine Ausgangsposition geschaffen, in der die US-Inflationsdaten als klarer Taktgeber fungieren: Ein überraschend niedriger CPI-Wert könnte den Weg für einen Ausbruch über das jüngste Hoch ebnen, während ein enttäuschender Wert eher für eine Fortsetzung der Seitwärtsphase und mögliche Gewinnmitnahmen spricht. Für die mittelfristige Perspektive sind die Fronten abgesteckt – zwischen ambitionierten 5.000‑US‑Dollar-Szenarien und der Warnung vor einem späteren Zyklusende ab 2026.
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