Gold nähert sich nach einer dynamischen Woche erneut seinem Rekordniveau. Rückenwind kommt dabei gleich von zwei Seiten: einer deutlichen Belebung am Terminmarkt und einer spektakulären Rally beim „kleinen Bruder“ Silber. Wie stabil ist dieser Aufwärtstrend?

Gold auf Rekordkurs

Der Goldpreis hat die Handelswoche mit einem klaren Plus beendet und notierte zum Freitagsschluss bei 4.329,80 USD. Damit liegt die Feinunze auf dem höchsten Stand der vergangenen zwölf Monate und exakt auf ihrem 52‑Wochen-Hoch. Seit einer Woche ergibt sich ein Zuwachs von 2,42 Prozent, im 30‑Tage-Vergleich ein Anstieg um 3,06 Prozent.

Aus technischer Sicht befindet sich der Markt in einem soliden Aufwärtstrend:

  • Schlusskurs Freitag: 4.329,80 USD
  • 52‑Wochen-Spanne: 3.941,30 USD bis 4.329,80 USD
  • Abstand zum 52‑Wochen-Tief: knapp 10 %
  • RSI (14 Tage): 57,7 – kein Extrembereich
  • 30‑Tage-Volatilität (annualisiert): 14,45 %

Mit einem RSI leicht unter 60 wirkt die Bewegung bislang nicht überhitzt. Der moderate Volatilitätswert deutet darauf hin, dass der Anstieg bislang eher geordnet als panikgetrieben verläuft.

Terminmarkt und physische Nachfrage stützen

Ein wesentlicher Treiber der aktuellen Stärke ist die Entwicklung am US‑Terminmarkt. Das Open Interest, also die Summe aller offenen Terminkontrakte, ist deutlich auf 462.572 Kontrakte gestiegen – ein Zuwachs von 7,5 Prozent. Steigende Preise bei wachsendem Open Interest gelten unter technischen Analysten als Bestätigung eines laufenden Aufwärtstrends, da frisches Kapital in den Markt fließt.

Parallel dazu zeigt sich eine robuste physische Nachfrage. Für den Liefermonat Dezember liegen Anträge über 28.437 Kontrakte vor, was rund 88 Tonnen Gold entspricht. Gleichzeitig sanken die Lagerbestände an der COMEX um etwa 350.000 Unzen. Diese Kombination aus höherer Nachfrage und rückläufigen Beständen signalisiert eine spürbare Verknappung im physischen Marktsegment.

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Impulse von der Silber-Rally

Neben Gold sorgt Silber derzeit für zusätzliche Dynamik im Edelmetallsektor. Das Metall hat in dieser Woche erstmals klar die Marke von 60 USD überwunden und ein neues Allzeithoch bei 62,89 USD markiert. Seit Jahresbeginn summiert sich die Performance auf über 120 Prozent.

Diese starke Entwicklung lenkt verstärkt Aufmerksamkeit und Kapital auf den gesamten Edelmetallkomplex. Marktbeobachter werten insbesondere das historische Verhältnis zwischen Silber und Öl sowie den Ausbruch über 60 USD als Signal, dass institutionelle Investoren die höheren Preisniveaus inzwischen breit akzeptieren. Davon profitiert auch Gold indirekt.

Fed-Politik und Bankenprognosen

Unterstützung erhält Gold zusätzlich von der Geldpolitik. Die US‑Notenbank hat in der Woche bis zum 11. Dezember die dritte Zinssenkung des Jahres vollzogen. Niedrigere Leitzinsen verringern die Opportunitätskosten zinsloser Anlagen wie Gold und machen das Edelmetall im Vergleich zu Anleihen attraktiver.

Großbanken richten ihren Blick bereits auf 2026. Goldman Sachs bekräftigt ein Kursziel von 4.900 USD je Feinunze bis Ende 2026. Ein zentrales Argument: Gold‑ETFs machen aktuell nur 0,17 Prozent der US‑Portfolios aus. Sollte die Allokation institutioneller Gelder hier zunehmen, sehen die Analysten erhebliches Aufholpotenzial.

Auch ING geht von einer Fortsetzung des Bullenmarktes aus und erwartet für 2026 einen durchschnittlichen Goldpreis von 4.325 USD. Als strukturellen Treiber führen die Experten unter anderem geopolitische Spannungen und den strategischen Aufbau von Goldreserven durch Zentralbanken an. So sind die Goldbestände Russlands binnen zwölf Monaten wertmäßig um 112 Milliarden USD gewachsen.

Technisches Bild und Ausblick

Die aktuelle Konsolidation oberhalb der Zone um 4.250 USD wird als Zeichen von Stärke gewertet. Die jüngsten Rücksetzer wurden vollständig aufgeholt, der Bereich um das Rekordniveau bleibt im Fokus. Aus charttechnischer Sicht gilt: Sobald die Region um 4.380 USD nachhaltig überwunden wird, eröffnen sich rechnerische Ziele im Bereich von etwa 4.440 USD.

Solange zentrale Unterstützungen – insbesondere der Bereich um den kurzfristigen Durchschnitt (SMA20) und das jüngste Zwischentief deutlich über 4.000 USD – halten, überwiegt das bullische Setup. Der Markt steuert damit auf eine Phase zu, in der ein klarer Ausbruch über das Allzeithoch oder eine erneute Seitwärtsphase die weitere Richtung bestimmen dürfte.

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